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19.02.2017 , 19:17 Uhr
Ich persönlich empfehle M. Sanyal, einfach nicht mehr über sexuelle Gewalt und die Beteiligten zu schreiben, bis es zu einer Reflektion des Ansinnens von "Wertfreiheit" gekommen ist. Ich jedenfalls wünsche mir Parteilichkeit, Empathie und Achtsamkeit. Weil ich das für eine notwendige Grundlage im Umgang mit Menschen halte, die Erfahrung(en) wie die hier beschriebenen im Gepäck mit sich tragen.
zum Beitrag19.02.2017 , 19:08 Uhr
»Selbstverständlich soll „Erlebende“ andere Bezeichnungen nicht ersetzen. Wer sich als Opfer, Überlebende*r oder Betroffene*r wahrnimmt, hat jedes Recht sich auch so zu beschreiben! Nur können wir das im Vorhinein ja nicht wissen. Deshalb ist es wichtig, einen Begriff zur Verfügung haben, der eine höchstmögliche Wertungsfreiheit gewährleistet.«
Ich finde, wer sich um die Befindlichkeiten von Betroffene*n, Überlebende*n und (durchaus wehrhaften, aber unterlegenen) Opfern von aktiv ausgeübten Straftaten und Gewalt kümmert, kann auch einfach mal nachfragen. "Was wäre für Dich eine wertungsfreie Beschreibung, unabhängig von Deiner eigenen, vielleicht empowernden Selbstbeschreibung?"
Allerdings kann ich als Schreibende sagen, dass ich es für eine totale Utopie halte, "wertungsfrei" kommunizieren zu können. "Höchstmöglich" kann das nur mühsam relativieren, denn da haben wir schon wieder einen Superlativ. Wenn wir Andere be-schreiben oder be-sprechen wird es immer auch automatisch eine Zu-Schreibung. Manchmal auch eine Zumutung.
"Ich erlebte einen Unfall" (Beispiel von M.S. zuvor im Text) wird meines Erachtens nicht mal dem anvisierten Ziel gerecht. Mit "Ich hatte einen Unfall" ist bereits eine wertfreie Form vorhanden, die noch nicht einmal beschreibt, inwieweit "ich" verursachend beteiligt war. Bei Unfällen gibt es übrigens je nach Fall eine Aufteilung der Schuld. Das kann ich mir beim besten Willen nicht für eine sexuelle Gewalttat vorstellen. Aber vielleicht fehlt mir nur die Phantasie dafür? M.S. berücksichtigt nicht das Hautpuntescheidungsmerkmal von "Unfall" und "Tat", wie Janus es auch schon ausführte. #Fail #TotalDisaster
zum Beitrag