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04.11.2014 , 22:21 Uhr
Ist mir bekannt dieses Phänomen des letzten Jahres in der Presse, unter anderem aus der taz. Muss man halt anderes lesen (nicht notwendigerweise russische Staatsmedien, es gibt zum Beispiel auch linke Quellen in der Ukraine). Bloß was hat das hiermit zu tun?
zum Beitrag04.11.2014 , 22:10 Uhr
Es geht auch nicht um das Wort „Jude“, es geht um den Antisemitismus. Ob da nun von „Juden“ (Plural!), „Itzigs“ oder „Hakennasigen Weltverschwörern namens Rothschild“ die Rede ist, ist recht egal. Sprache ist beweglich.
„Aber sobald ein Clan ein Mensch jüdischer Herkunft ins Spiel kommt => Obacht: Antisemitismus“ Nein, das war nicht meine Argumentation, diese beruhte auf einer konkreten Betrachtung der Kulturgeschichte, nicht auf einer ethnischen Einordnung der Figur. Die Frage von Dragonmagico würde ich übrigens nicht als Aufforderung verstehen, das nun durch die Rockefellers zu ersetzen.
Glaubst du wirklich, „bissl platt“ ist eine angemessene Beschreibung für so eine Verschwörungstheorie? Das ist gefährliche Ideologie, personalisierte Kritik, die die Gesellschaftsform und sogar den Staat nicht kritisiert. Und ja, auch eine Verschwörungstheorie mit den Rockefellers kann gefährlich und zumindest strukturell antisemitisch sein, wir reden hier aber über diesen konkreten Fall.
zum Beitrag04.11.2014 , 14:23 Uhr
Ja, „befangen“ durch kulturelle/sprachliche Kenntnisse. Ebenso, wie ich weiß, dass „Juden“ der Plural von „Jude“ ist und „Itzig“ für „Jude“ steht, verstehe ich, worauf solche Verschwörungstheorien verweisen. Frisch angekommene Außerirdische könnten dies natürlich nicht.
zum Beitrag04.11.2014 , 10:16 Uhr
Ihr solltet euch auch über strukturellen Antisemitismus informieren: https://de.wikipedia.org/wiki/Struktureller_Antisemitismus Es ist nicht irgendeine Familie für den Kapitalismus schuld, schon gar nicht so eine unbedeutende wie die Rothschilds. Doch das hier ist mehr als struktureller Antisemitismus, wie ich oben dargelegt habe.
zum Beitrag04.11.2014 , 10:15 Uhr
Jetzt mal langsam zum Mitschreiben, was hier antisemitisch ist, ist nicht so schwer: Es kommt weniger auf die Hakennase und Mr. Burns an. Man muss schon den Text lesen: Hier wird eine (ganz offensichtlich unsinnige: Zentralbanken in Privatbesitz, 500 Trillionen Dollar – weit mehr als jede Schätzung globaler Geldmengen) Verschwörungstheorie mit Tradition verbreitet. Die Theorie hat sich Weiß nicht selber ausgedacht, sondern aufgegriffen. Während Anfang des 19. Jhd. es noch nachvollziehbar gewesen sein mag, die Familie Rothschild besonders in den Blick zu nehmen, bildeten sich bald Verschwörungstheorien, insbesondere auch aus dem deutsch-völkischen, antisemitischen Lager. Sie hängen eng zusammen mit Theorien einer „jüdischen Weltverschwörung“ und der Vorstellung von einer „jüdischen Hochfinanz“, von der diese ausgeht. Diese waren dann auch für den Nationalsozialismus zentral. (...) Oder siehe auch den Propagandafilm „Die Rothschilds“ von 1940: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Rothschilds_(1940)
In diese Tradition stellt sich Weiß also, obwohl die Bankhäuser in Besitz verschiedener Teile der Rothschild-Familie längst keine global players mehr sind, es sind Klitschen. Es braucht also schon einen besonderen Grund, warum gerade auf diese verwiesen wird. Dieser Grund liegt in der antisemitischen und verschwörungstheoretischen Tradition. Dass dann noch das antisemitische Bild der Hakennase bedient wird, kommt lediglich dazu, ist aber nicht entscheidend. Denkt euch die weg oder seid da noch so gutmütig, der Text reicht, um den Antisemitismus zu belegen.
zum Beitrag04.08.2014 , 14:52 Uhr
Sehr richtig, Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus gehören bekämpft. Bloß was soll der Reduktionismus auf „Rassismus jeder Art“? Und wie soll hier irgendein Extremismusbegriff zum Verständnis beitragen? Wie zeigt das denn bitte, wie anti-antisemitischen, antirassistischen „Extremisten“ entgegenzutreten ist?
Zu den Flaggen: Sorgen Sie erst einmal dafür, dass die deutschen Flaggen, mit denen sich Leute „rückhaltlos“ hinter deutsche Männerfußballnationalmannschaft, deutsche Nation und deutsche Abschiebepolitik stellen, aus der taz-Redaktion verschwinden.
zum Beitrag04.08.2014 , 14:44 Uhr
Schon richtig. Aber auch falsch ist es, dogmatisch eine Gleichverteilung von Spießertum, Ideologien der Ungleichheit und reaktionärem Gedankengut unter allen sexuellen Orientierung anzusetzen. Falsch ist es auch, die Möglichkeit zu leugnen, durch persönliche Betroffenheit über das Individuelle hinausreichendes politisches Bewusstsein zu entwickeln. Es gibt keine natürliche „Mutation“ hin zu mehr Mitgefühl, wohl aber kontingente Entwicklungen eines politischen Bewusstseins unter bestimmten Eindrücken.
Deine Warnung ist berechtigt, sollte aber nicht Kritik an der Entwicklung emanzipatorischer Bewegungen unmöglich machen. Einen heutigen CSD etwa Foucault oder Butler gegenüberzustellen, kann berechtigte Kritik sein. Entwicklungen in einer Bewegung lassen sich kritisieren.
Ich glaube allerdings nicht, dass der CSD jegliches subversives Potenzial verloren hat.
zum Beitrag