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07.12.2016 , 17:02 Uhr
PS: Natürlich handelt sich dabei um ein anekdotisches Exempel, ich gönne jedem Opelaner noch ein 3., 4., 5., 10. Jahr in Ihrer Transfergesellschaft, würde mir im Gegenzug aber auch ein bisschen Demut von den von mir oben beschriebenen Zeitgenossen für einen mitunter jahrzehntelang saugut bezahlten Job wünschen, nach dessen Verlust diverse Maßnahmen getroffen werden, von denen andere Arbeitnehmer beim Jobverlust nur träumen können. Da wird dann aber lieber von den schlichteren Gemütern bzw. "Altlinken vorgerechnet wieviel eine Flüchtlingsfamilie bekommt"...
zum Beitrag07.12.2016 , 16:34 Uhr
Ich habe bis Mitte des Jahres in Bochum gearbeitet und schenkt man den einheimischen Nicht-Opelanern Glauben heißt "Man identifizierte sich mit dem Unternehmen" übersetzt "Man bildete sich was darauf ein und hielt sich für was Besseres".
Ich habe 3 Ex-Opelaner eingearbeitet und leider bestätigte sich dieses Klischee dort voll und ganz. Man erwartete offensichtlich, einen roten Teppich ob des ehemaligen Arbeitgebers ausgerollt zu bekommen, jeder Arbeitsablauf wurde mit "Aber bei Opel..." in Frage gestellt und die Arroganz war unerträglich. 2 sind nach wenigen Wochen einfach nicht mehr aufgetaucht (absolut verständlich, wenn man mehr Geld für´s zu Hause bleiben bekommt) und der 3. hat die Probezeit nicht überstanden, weil er überall rumposaunt hat, er würde den Job nur machen, um einen Fuß in die Tür zu bekommen, unter 4000€ brutto würde er normalerweise nichtmal aufstehen. Wie die Perspektive für jemanden ist, der als gelernter Tankwart heutzutage derartige Gehaltsvorstellungen hat, kann man sich ausmalen...
Mein Mitleid hielt sich übrigens in Grenzen, denn allen 3 war eine widerwärtige, unverhohlene Ausländerfeindlichkeit gemein, Sprüche wie "Guck mal, ein BMW, und wat sitzt wieder drin, ein Schwarzfuß, typisch" waren an der Tagesordnung... Wenn man bedenkt, dass die Herren der Meinung waren, solche Äußerungen bei meinem damaligen Arbeitgeber, bei dem jede Rundmail und jedes Memo wegen der vielen nicht-deutschen Kollegen auf Deutsch und Englisch verfasst wurde, bedenkenlos äußern zu können, regt sich in mir der leise Verdacht, ob die im Artikel beschriebene Integration ("Wir sind alle Arbeiter") vielleicht nur innerhalb der Werksgrenzen galt?
zum Beitrag12.07.2016 , 03:41 Uhr
Die "US-Punks" werden sich sicherlich freuen, dass "hardcore" in dem Artikel zum Adjektiv degradiert wird. Es ging ja eben darum, sich vom Punk (in deren Augen: asoziale, obdachlose und ungewaschene Typen mit Iro und Hundehalsband, die zum Frühstück die erste Palette Dosenbier exen) abzugrenzen. Man hat Hardcore gemacht bzw. war hardcore, weil man der Meinung war, man wolle die Welt verändern, während die Punks nur keinen Bock auf arbeiten, dafür umso mehr auf´s Saufen hatten... Man hielt sich für viel politischer, daher auch diese Straight Edge/One life drugfree-Auswüchse, die später dann auch in "pro-Life", also Anti-Abtreibungskampagnen oder homosexuellenfeindlichen Texten mündeten, irgendwann waren bei gewissen Bands Fleischesser nicht mehr gern gesehen, die anderen wollten nur noch Christen auf den Konzerten usw., die anderen waren plötzlich Hare Krishnas und fingen an zu missionieren...
Simplifiziert könnte man sagen:
Punk -> Do what you want
Hardcore -> We tell you what to do
Nur mal so als Einwurf, hat mit Moby selber jetzt auch eher wenig zu tun... ;)
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