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10.06.2016 , 10:04 Uhr
Die linken Befürworter eines Austritts aus der EU vertreten einen klaren Standpunkt und die nordirischen Gegner dieses Austritts leben in tristen Dörfern und tun eh nur, was ihnen der einstige politische Arm der IRA sagt? Lieber Ralf Sotschek, das ist schon ein bisschen unter Niveau. Ganz abgesehn davon, dass mir beim Abbau britischer Arbeiterrechte beileibe nicht zuerst die EU, sondern Margaret Thatcher einfällt. Kein Wort im Artikel zur Spaltung Irlands. Die Abspaltung Nordirlands kam in den 1920er Jahren auf Beschluss des britischen (!) Parlaments zustande. 3/4 der irischen Wähler/innen hatte zwei Jahre vorher Sinn Fein als Partei der irischen Unabhängigkeit gewählt. Ausgrenzung der irischen Hälfte der Bevölkerung Nordirlands über Jahrzehnte, der bewaffnete Konflikt, in den die brutale Unterdrückung der nordirischen Bürgerrechtsbewegung ab 1970 eskalierte. Noch heute versucht die britische Regierung, ihre Verantwortung für hunderte toter Zivilisten zu leugnen: siehe dazu beispielsweise den Bericht im Guardian vom 5. Juni 2016 (https://www.theguardian.com/uk-news/2016/jun/05/tories-accused-of-censoring-files-on-people-killed-in-the-troubles).
Den meisten irisch-republikanisch gesinnten Nordiren geht es bei diesem Referendum nicht darum, ob die EU oder Großbritannien "besser" ist. Sie streben ein wiedervereinigtes Irland an als Republik, die Rechte von Arbeiter/innen, soziale Rechte und Menschenrechte verteidigt. Also auch nicht einfach eine Vergrößerung der heutigen Republik Irland. Sinn Fein kämpft als gesamtirische Linkspartei für dieses Ziel. In Irland und in Nordirland, gegen die britische Regierung und auch gegen die EU. Übrigens: das Bild ist falsch. Es zeigt nicht den Gedenkmarsch von Sinn Fein zum 100. Jahrestag des Osteraufstandes, sondern den von "Republican Sinn Fein", einer Abspaltung aus den 1980er Jahren, die heute kaum mehr Relevanz besitzt. Es wäre daher nett, wenn Ihr zumindest Online das Bild austauscht.
Viele Grüße,
Uschi Grandel
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