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21.05.2016 , 17:05 Uhr
Nach drei Jahren in einem neuen Wohnprojekt hat sich bei mir die Erkenntnis durchgesetzt, dass wir alle neu lernen müssen, unseren Individualismus zugunsten einer Gemeinschaft auszubalancieren. Nicht alle Menschen sind gruppenfähig - ein hohes Maß an Selbstreflexion gehört auf jeden Fall dazu. Nach vielen Diskussionen mit anderen Menschen, die in Wohnprojekten leben, denke ich, dass ein großes Problem darin liegt, dass es nicht mehr möglich ist, langsam von einer kleinen Gruppe hin zu einer größeren Gemeinschaft zu wachsen. Grundstücke sind teuer, die Planung - ob Baugruppe oder Investoren- oder Genossenschaftsmodell - verlangt eine frühe Festlegung auf die Anzahl der Wohnungen etc. Gesünder scheint es mir zu sein, dass eine Handvoll Menschen anfängt und wenn sie ihre Kultur klar haben, neue aufnimmt. Wichtig ist eine Probezeit und das Lernen von anderen, auch was Methoden von Entscheidungsfindung und Umgang mit Konflikten angeht. Hinzu kommt, dass nur der Wunsch nach "Schöner Wohnen" nicht ausreicht , um der Anstrengung, die Susanne Lang ja auch beschreibt, etwas Utopisches entgegenzusetzen. Denn anstrengend ist es auf jeden Fall - inzwischen würde ich fast sagen, neben einem anspruchsvollen Job grenzt das schon manchmal an Überforderung. Aber es ist natürlich auch spannend und jede einzelne Person lernt unglaublich viel über sich und Menschen im allgemeinen; manche Erkenntnis hätte ich mir gerne gespart. Ob ich bleibe? Mal sehen, aber mit der Erfahrung jetzt würde ich beim nächsten Mal anders anfangen. Und dennoch denke ich, dass gemeinschaftliches Leben das menschlichste ist und würde es auch nochmal angehen.
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