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01.05.2024 , 14:19 Uhr
Grundsätzlich ist Herrn Asmuth natürlich zuzustimmen: Es ist gut, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wieder Forderungen stellen können. Aber er (und andere, die in dasselbe Horn blasen, man liest solche Kommentare in letzter Zeit öfter) drücken sich um die praktischen Probleme. Ich möchte hier nur das Beispiel mit der jungen Lehrerin aufgreifen, die nicht zur ersten Stunde unterrichten möchte: Herr Asmuth hat offenbar keine Vorstellung, wie komplex der Stundenplan einer größeren Schule ist. Da gibt es Fächer, die in allen Klassen einer Stufe parallel unterrichtet werden müssen, um Schülerinnen und Schülern Wahlmöglichkeiten zu bieten. Andererseits sollte jedes Fach in jeder Klasse über die Woche hinweg in einem lernfördernden Rhythmus stattfinden (und z. B. nicht an zwei Nachmittagen hintereinander). Es gibt Fachräume und Turnhallen, in die nun mal nicht zwei Klassen gleichzeitig geschickt werden können. Es gibt Kolleginnen und Kollegen, die aus dienstlichen Gründen (z. B. weil sie auch in der Lehrkräfteausbildung tätig sind) nur in engen Zeitfenstern an der Schule sein können. Individuelle Stundenplanwünsche können dann den Stundenplan der ganzen Schule sprengen. Selbst wenn solche Probleme lösbar wären: Auf wessen Kosten ginge es, wenn ein Teil eines Lehrerkollegiums nicht zur ersten Stunde und auch nicht nachmittags (denn diese beiden Forderungen gehen typischerweise Hand in Hand) unterrichten würde? Doch wohl auf Kosten derjenigen Lehrkräfte, die solche Forderungen nicht stellen (können) und dann einen zerrissenen Stundenplan bekämen. Oder aber man lässt einfach auch die Kinder öfter mal erst später zur Schule kommen. Wer würde sich dann wohl als erstes beschweren? Richtig, die Eltern dieser Kinder, die dann nämlich ihren eigenen Arbeitsplatz nur noch später erreichen könnten, womit wir in eine Spirale wären. Sicherlich gilt für andere Branchen ähnliches. Wer bessere Arbeitsbedingungen erreichen möchte, sollte hier konkrete Lösungsvorschläge bieten.
zum Beitrag26.03.2023 , 17:07 Uhr
Das sagen die Gewerkschaften natürlich auch, aber "ordentliche Bezahlung" ist relativ. Gewerkschaften werden immer versuchen, mit Streiks noch etwas höhere Löhne zu erzielen, was an sich ja auch ihr gutes Recht ist. Ich bitte daher um Vorschläge, wie Streikfolgen "klimagerecht" auf die Verkehrsmittel verteilt werden können. Aktuell ist verdi da leider ein ganz schlechtes Vorbild: Ausgerechnet die ursprünglich angekündigten Tunnelschließungen auf Autobahnen (eine noch vergleichsweise geringfügige Einschränkung im Vergleich zur Komplettstillegung von Eisenbahn und ÖPNV) wurden nun wieder fallengelassen.
zum Beitrag26.03.2023 , 12:51 Uhr
Ein Aspekt, der meines Erachtens bei diesem Thema bislang zu wenig Beachtung findet: Ein Streik im Verkehrssektor trifft Menschen, die kein Auto haben, sehr viel härter. Dies ist im Hinblick auf die erwünschte Verkehrswende höchst problematisch. Im Grunde besteht die einzige Lösung des Dilemmas darin, die Eisenbahner wieder zu verbeamten.
zum Beitrag10.03.2016 , 21:51 Uhr
In dem Artikel steht: "Nicht alle Menschen arabischer und nordafrikanischer Herkunft sind Sexualstraftäter." Das ist ohne Zweifel richtig. Allerdings ist es ebenso richtig, dass nicht alle Männer Sexualstraftäter sind. Warum wird dann bei Berichten über solche Delikte immer das Geschlecht der Täter genannt? Werden da nicht auch Vorurteile gegenüber Männern geschürt?
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