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09.12.2015 , 19:06 Uhr
Die vermeintliche "Kostenloskultur" im Internet muss mal wieder als Grund fürs Scheitern herhalten. Das ist immer wieder dann der Fall, wenn eine selbstkritische Reflexion nicht stattfindet. Dabei bestand - von außen betrachtet - beim Lokalteil wohl eher der Geburtsfehler darin, dass man sich nie über ein wirkliches Geschäftsmodell Gedanken gemacht hat. Eins, mit dem man auf die Besucher der Seite hätte zugehen können. Auch Crowdfounding, das sicher nicht alle Probleme für alle Zeit gelöst hätte, war vor zwei Jahren als Anschubfinanzierungsmodell entgegen der zitierten Äußerungen sehr wohl schon etabliert. Mehr oder weniger darauf zu warten, dass von außen irgendeine Resonanz in Form von größerer finanzieller Zuwendung kommt, ist hingegen naiv.
Einzig nachvollziehbar erscheint mir, dass eine Finanzierung über das Anzeigengeschäft speziell in Oldenburg äußerst schwierig ist. Die Stammleserschaft hätte man aber sicherlich weitaus stärker zu regelmäßigen Abgaben motivieren können. Das geht aber nicht mit jammerläppischer Rhetorik.
Das in diesem Artikel nur am Rande erwähnte Wegbrechen der inhaltlichen Substanz (jenseits von kulturellen Themen) durch zwei wesentliche Abgänge war am Ende tatsächlich ausschlaggebend für die Einstellung des Lokalteils. Um es klar zu sagen: Der Lokalteil war das mit Abstand beste journalistische Online-Medium, das es bisher in der Stadt gab. Es wäre, wenn irgendwann nochmal ein Neustart erwogen wird, mit einem Finanzierungsmodell und ohne Selbstausbeutung.
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