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06.08.2019 , 16:27 Uhr
Ich bin selbst NABU-Mitglied und kenne das Dilemma daher recht gut. Die Schwierigkeiten:
1. Es gibt tatsächlich NABU-Mitglieder, die Naturschutz mit egoistischem Heimatschutz verwechseln: St. Florian lässt grüßen. Da gibt es dann sogar Verbrüderungen mit der Anti-Energiewende-Pegida.
2. Die Vogelschlag-Register sind mit Vorsicht zu genießen: Nicht jeder tote Vogel in der Nähe einer Windenergieanlage ist durch sie ums Leben gekommen. Viele dieser Totfunde sind einfach verhungert (laut unserer Veterinärämter).
3. Im Zweifelsfall hat Umweltschutz vor Naturschutz zu gehen. Das ist für viele engagierte Naturschützer nur schwer zu verdauen.
zum Beitrag20.06.2019 , 16:43 Uhr
"Wie kann man die Erderhitzung stoppen? Die einen glauben an Greta, die anderen an den Markt. Der Soziologe Armin Nassehi hat eine bessere Idee."
Habe ich da etwas überlesen? Eine echte neue Idee konnte ich in dem Interview leider nicht finden. Eine selbsternannte Elite kann uns also ganz offenbar nicht weiterhelfen. Der Markt ganz sicherlich auch nicht: Der Kapitalismus funktioniert nur mit dem Versprechen des ewigen Wachstums. Dieses Versprechen aber hat sich selbst ad absurdum geführt. Hätte man auch früher bereits wissen können, da auch Wirtschafts-Nobelpreisträger die Naturgesetze nicht aushebeln können.
Eine "grüne Technologie" bleibt eine Erlösungsphantasie von Leuten wie Fücks. Auch sprechen ganz einfach die Naturgesetze dagegen: Auch in Zukunft wird keiner das Perpetuum mobile erfinden. Effizienzsteigerungen werden begrenzt bleiben. Zudem mehr Effizienz auch immer mit höherer Störungsanfälligkeit verbunden ist.
Marxismus ist ganz sicher auch keine Lösung. Mir konnte jedenfalls bisher kein einziger Marxist aufzeigen, wie diese Lösung aussehen soll. In diesem Punkt zumindest hat Herr Nassehi nicht ganz unrecht.
Was wir brauchen, ist eine Post-Wachstums-Ökonomie. Die aber scheint noch nicht im Blickfeld von Herrn Nassehi angekommen zu sein. Wahrscheinlicher wird jedoch sein, dass er die Notwendigkeit nicht sehen will: Er müsste seinen Elite-Duktus reduzieren.
Auch die Grünen fremdeln bisher mit dem Konzept der Post-Wachstums-Ökonomie. Da sind Greta und FFF schon deutlich weiter. Das hat weniger mit dem "Glauben an Greta" zu tun, als mit purer Vernunft. Noch ist die Aufklärung doch nicht ganz tot.
Die Zukunft wird, beim jetzigen Stand der CDU/CSU, nicht Schwarz-Grün sein: Politiker wie Al-Wazir oder Kretschmer sind eher althergebrachte Macht-Fetischisten und keine wirklichen Brückenbauer. Sie verschanzen sich hinter dem Totschlagargument, dass Ihre Wähler noch nicht so weit sind (wie sie angeblich). Leider kein "radikaler Realismus"!
zum Beitrag13.12.2013 , 09:12 Uhr
Ich habe beruflich mit ätherischen Ölen zu tun und kann mir daher nicht verkneifen, Einspruch zu erheben:
Der Artikel gibt leider mal wieder eher Mythen und Halbwahrheiten über Düfte und Duftwirkungen wieder, als wirklich fundiert zu informieren. Da die Zeichenzahl für Kommentare eng begrenzt ist, muss ich allerdings in mehreren Schüben antworten:
zum Beitrag13.12.2013 , 09:12 Uhr
1. Es wird nicht zwischen synthetischen und natürlichen Düften unterschieden. Erstere werden in ungeheuren Mengen produziert und eingesetzt. Das führt tatsächlich zu Problemen, beispielsweise in Gewässern und bei uns im Körper: Es sind längst nicht alle synthetischen Duftstoffe biologisch einwandfrei abbaubar. Einige haben anscheinend hormonelle Wirkungen. Es gibt keine wirklichen Langzeittests.
Natürliche Duftstoffe, die direkt aus den Pflanzen gewonnen werden, beispielsweise natürliche ätherische Öle, sind demgegenüber mengenmäßig vernachlässigbar. Sie sind biologisch problemlos abbaubar und unsere Körper haben Erfahrungen mit diesen natürlichen Substanzen seit Beginn der Schöpfung, haben gelernt, damit umzugehen.
zum Beitrag13.12.2013 , 09:11 Uhr
2. Es werden mal wieder Kontaktallergien und angebliche "Duft-in-der-Luft-Allergien" in einen Topf geschmissen. Erstere gibt es, zweitere wurden noch nie nachgewiesen. Es ist bekannt, dass bestimmte luftgetragene Stoffe zu Problemen führen können. Das setzt aber voraus, laut Studie im Auftrag des BfR (!), dass es sich um Stoffe handelt, die aus relativ großen Molekülen bestehen, beispielsweise um bestimmte hochreaktive Chemikalien wie Epoxidharze, Biozide oder Kolophonium. Es gibt keine Studie, in denen die Düfte natürlicher ätherischer Öle zu allergischen Reaktionen geführt haben, solange sich die Duftstoffkonzentrationen auf natürlichem Niveau bewegen. Das einzige, was sich finden lässt, sind Hinweise, dass Einzelsubstanzen (!) aus ätherischen Ölen, also nicht die ätherischen Öle als Ganzes, bei sehr hohen Konzentrationen (1000 µg/m³ oder mehr) zu einem Aufflackern in alten Ekzembereichen führen können, dies allerdings auch nur in sehr seltenen Fällen. Übertragen auf reale ätherische Öle wäre die Gesamt-Konzentration in der Luft dann so hoch, dass es allein vom Dufteindruck nicht auszuhalten wäre. Diese Situation ist also völlig unrealistisch, zumal ätherische Öle sehr teuer sind und man sie allein deswegen nicht so „verpulvert“.
zum Beitrag13.12.2013 , 09:10 Uhr
In diesen Zusammenhang gehört auch, dass noch nie gezeigt werden konnte, dass es beispielsweise bei einem Waldspaziergang zu allergischen Reaktionen kam, obwohl die Konzentration der natürlichen Duftstoffe in der Luft durchaus mehrere 100 µg/m³ erreichen kann. Auch das Schnuppern an einer Orange führt nicht zu einer Allergie.
Wenn man ätherische Öle mit den oben genannten Chemikalien wie z.B. Kolophonium vergleicht, fällt auf, dass die Moleküle ätherischer Öle sehr viel kleiner sind. Sie sind daher hoch flüchtig (daher ja auch der Name „ätherische Öle“). Die Verweildauer auf Haut oder Schleimhäuten ist daher extrem gering. Zudem werden die Moleküle ätherischer Öle schnell verstoffwechselt, wenn sie in den Körper gelangen. Das sind Gründe dafür, dass ätherische Öle nicht als luftgetragene Allergene wirken können.
zum Beitrag13.12.2013 , 09:08 Uhr
3. Natürlich können Düfte mehr oder weniger unbemerkt manipulieren. Das ist aber kein Alleinstellungsmerkmal: In Verkaufssituationen ist schließlich alles darauf ausgelegt, den Kunden zu manipulieren: das Licht, die Farben, die Art der Möblierung, die Hintergrundmusik und vor allem die Verkäufer(innen): Gut trainiert kann einem das Verkaufspersonal alles aufschwätzen. Die Wirkung des Duftes ist da nur "unter ferner liefen". Ein angenehmer Geruch im Raum ist allerdings nicht unwichtig dafür, dass man sich als Kunde wohlfühlt. Was sollte daran verwerflich sein?
Herr Straff vom BfR vergisst immer leicht, dass es keine Duftfreiheit gibt: Es sind immer Duftstoffe in der Luft. Es riecht immer und überall nach irgendwas.
Beduftet wird seit Anbeginn der Menschheit. Schon die Neandertaler warfen Kräuter ins Feuer, um eine angenehmere Atmosphäre zu erzeugen. Die Raumbeduftung ist eine Kulturleistung. Herr Straff zeigt sich da leider allzu häufig als Kulturmuffel und als etwas sinnenfeindlich.
In einem Punkt kann ich ihm jedoch auch zustimmen: Es gibt nichts Besseres als frische Luft!
Schöne Grüße vom Nasenbär
zum Beitrag