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26.05.2016 , 17:09 Uhr
Einfach ärgerlich die Behauptung, dass Pater Mertes die Missbrauchsfälle am Canisiuskolleg "aufgedeckt habe. Was ihm zur Ehre gereichen möge, dass er sie niecht wieder zugedeckt hat. Aufgedeckt haben die Fälle mutige Protagonisten wie Matthias Katsch und andere. Die Täterorganisation, hier die Jesuiten haben nur unter erheblichem Druck der Betroffenen und der Medien schließlich mit der Aufarbeitung begonnen, bis heute mehr zögerlich und hinhaltend denn offensiv. Kein Wunder, dass sich die kath. Kirche bis heute weigert, Verjährungsfristen Verjährungsfristen sein zu lassen und angemessene Entschädigungen zu leisten. Herr Mertes erscheint als wahrer Held und die Opfer suchen nach Anerkennung bis heute. Solche Fehler solllten der TAZ nicht unterlaufen.
zum Beitrag11.12.2013 , 15:55 Uhr
Danke für den Hinweis auf das ausgezeichnete Interview, das ich bisher unverständlicherweise übersehen habe.
zum Beitrag09.12.2013 , 09:04 Uhr
Mir ging es in meinem Interview nicht um Herrn Beck, sondern allein um die Feststellung, dass wir, die wir von der sexuellen Befreiung 68 profitiert haben (und das habe ich als Missbrauchsopfer in einem kirchlichen Internat)uns auch der Verantwortung stellen, wenn bestimmte Überlegungen aus dieser Zeit dazu beigetragen haben, Grenzen zu verwischen und gar Missbrauch wie an der Odenwaldschule zu legitimieren. So gnadenlos ich mit der katholischen Kirche und ihrem Geist umgehe,was den Missbrauch anbetrifft genauso unerbittlich muss ich sein, wenn es um die Aufklärung der eigenen geistigen Mittäterschaft bezüglich der Verunklarung der Körper- und Ichgrenzen bei Kindern allgemein bis hin zum vielfachen "Sündenfall Odenwaldschule" geht. Wir, ob Pädagogen, Eltern, Grüne oder sonstige Gutmenschen, haben uns zu fragen, ob wir immer richtig gedacht und das Gedachte immer richtig ausgedrückt haben. Missbrauch an Kindern, aber auch schon jede Übergriffigkeit muss tabu sein.
zum Beitrag07.12.2013 , 10:55 Uhr
Wenn ich also zustimme, dass man es so lesen wollen muss, bleibt die Frage im berüchtigten Raume stehen: was hat der Satz für eine Aussage, wenn man ihn anders liest?
zum Beitrag06.12.2013 , 12:45 Uhr
In der "Ästhetik und Kommunikation" steht es unter der Text- Überschrift "Ritualisierte Sexualkunde in der Schule" und unter der Abschnittsüberschrift: "Was Lehrer und Schüler tun können,..."
Im übrigen: nicht camouflieren, aber doch: nicht ausschließen, als möglich darstellen. Ich sehe kein Problem darin, in Texten von damals heute ein Problem zu sehen.
Herr Beck sagt in seinem Text kluge Sachen, die ich jederzeit vertreten würde. Er dreht bezüglich möglicher sexueller Beziehungen von Lehrern zu Schülern seltsame Denkfiguren, die ich selbst damals teilte, die es m.E. aber im Falle des Falles erschweren, jedwede Übergriffigkeit als solche zu identifizieren. Ich denke, dass es in den 70er und 80er Jahren häufiger zu sexuellen Beziehungen von männlichen Lehrern zu jungen Mädchen gekommen ist als in den 50ern und auch als heute. Es war nicht mehr klar, dass im Lehrer- Schülerverhältnis sich immer ein Machtverhältnis abbbildet.
zum Beitrag06.12.2013 , 09:34 Uhr
Hinweise auf den sog. "Katholischen Missbrauch" (Büntrup SJ) finden sich gut zusammengestellt auf der Homepage des Vereins "Missbrauchsopfer Collegium Josephinum Bonn und Redemptoristen:
http://www.missbrauchsopfer-josephinum-redemptoristen.de
und in dem lesenswerten Buch, herausgegeben von Rolf Cantzen "Ich bin hinter dir" aus dem ALIBRI- Verlag
zum Beitrag06.12.2013 , 08:38 Uhr
Das Zitat ist einem Text von Johannes Beck entnommen zur Enritualisierung der Sexualerziehung in der Zeitschrift "Ästhetik und Kommunikation" von 1971. Er macht schlichtweg überdeutlich, wie verquast die Schreibe und Denke damals daherkam- und wir fanden den kaum verständlichen Text damals irgendwie gut. Dass ich heute angesichts solcher eindeutiger und zugleich uneindeutiger Worte erschrecke,ja das ist so! Und bin doch weit davon entfernt, damit gleich auf Verbrecher- Jagd gehen zu wollen. Die Legitimierung der Untaten von Gerold Becker und anderen an der Odenwaldschule nach innen wie nach außen wird aber erst verständlich, wenn man den in diesen und ähnlichen Texten verborgenen Zeitgeist entschlüsselt. Und es ist wie mit dem katholischen Zeitgeist der 50er wie mit dem Zeitgeist der Nazizeit wie auch mit dem Zeitgeist von 68, der jeweilige Zeitgeist erleichtert Tätern ihr Handwerk. Zur Entschuldigung taugt die nachträgliche Betrachtung des Zeitgeistes nicht, eher dazu, die Prävention weiterer Verbrechen zu verbessern.
zum Beitrag06.12.2013 , 08:04 Uhr
Ich halte es schlicht für ein Verbrechen, 10jährige Jungen in Ordensinternaten aufzunehmen mit der damit verbundenen Verpflichtung des Zehnjährigen, später Priester zu werden, andernfalls sie sofort aus Internat und Schule geworfen wurden. Die dazu notwendige Kopfkorrektur des späteren Opfers macht erst die Taten des einzelnen Paters möglich. Auch in der Odenwaldschule gab es Kopfkorrektur, die die Opfer nicht "merken" ließ. Zeitgeist ist keine Entschuldigung sondern Hinweis auf die abgelaufene Kopfkorrektur und auf die sog.Klauen des Ungeistes.
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