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26.08.2015 , 12:17 Uhr
Hmm, um meinen Senf zu Ihrer Frage dazuzugeben Gereon Asmuth:
Sie sind bestimmt immer mehr als ein Journalist. Ein Freund, ein Nachbar, ein Kollege, ein Berliner, ein geliebter Mensch ... müssen Sie sein, sonst hätten Sie meiner Meinung nach niemals so viel Charakter. Wie wir LeserInnen immer wieder aus Ihren Kommentaren erfahren können. Das war nur eine kleine Aufzählung.
Ich denke, in der derzeitigen europäischen Flüchtlingskatastrophe bedeutet linker Journalismus genau, das, was Sie tun: Konkret zeigen, wo es schmerzt. Wie sich das anfühlt. Wo mensch selbst als Moderator in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt während einer Livesendung kaum die Augen trocken halten kann. Wo die eigenen Werte verletzt werden.
Was es braucht, sind mehr als Entscheidungen von obersten PolitikerInnen. Wir brauchen Massenproteste in Deutschland in einer Dimension, die die erste Gewalt im Staat zwingen, anders zu entscheiden. Anders wurde das doch noch nie etwas.
Wie viele Menschen gingen in Frankreich nach den Anschlägen auf die Redaktion von Charlie Hebdo demonstrieren? Innerhalb eines Tages über eine Million. Klare Ansage an alle Beteiligten. Frankreich lässt sich feige Anschläge nicht gefallen.
Und hier, in Berlin?
So hart es klingt, es werden wahrscheinlich erst Flüchtlinge aus Krieg und Not auf Berlins Straßen unverschuldet den Tod finden müssen.
Bis Massen an BerlinerInnen sagen: Nein! So nicht.
Bis sie bei Demonstrationen einen Teil der Stadt lahmlegen und den Bund zwingen, Geld für vernünftige Registrierungszentren rauszurücken. Ob wir es wollen oder nicht: Wir sind eine Demokratie. Wir als Volk haben die meiste Macht. So wir denn nicht zu feige sind, sie einzusetzen.
zum Beitrag18.08.2015 , 16:00 Uhr
Vor einer Stunde war ich am Berliner Lageso. Geld habe ich, etwas Zeit auch, ich kann helfen. Durch eure Berichte aus den vergangenen Tagen war ich gewarnt, dass es chaotisch werden koennte. Nun, die Meldung von gestern liess mich hoffen, dass durch den neuen Akteur Caritas mein Hilfsangebot nicht vergebens waere.
War es leider doch. Als datensensibler Mensch laufe ich nicht dauernd mit Internet in der Hosentasche herum. Mein Pech. Ohne Internetzugang sei Hilfe schwer, informierte mich der letzte Helfer, Haus R, Helferlager, auf dem Lagesogelaende durchgelotst wurde. Vorher fragte ich fuenf Menschen, wo ich denn erfahren kann, was gebraucht wird. Zwei schickte mich in die verkehrte Richtung, einer zum verkehrten Ansprechpartner, einer mit Schweiss auf der Stirn und ueberfordernd wirkend, vergas mich einfach wieder. Die letzte vertroestete mich und bat mich um viel Geduld. Es nuetzte wenig.
Das Helferlager in Haus R wird von Hilfsbeduerftigen belagert, von Helfern wenig ueberblickt, sodass sie wortwoertlich schreien muessen, um Fuhren zum Verteilen eine Rampe hinuntertragen zu koennen. Da sonst beispielsweise ein kleines Kind im Weg ist, Helfer mit unterschiedlichsten Fragen kommen, warum auch immer viele Menschen die Koordinierung erschweren.
In dieses Chaos irgendeine der Spenden zu bringen, wuerde das Chaos nur verschaerfen. Die Helfer sind schon ueberfordert.
Das ist warum, ich in meiner nahenden Urlaubswoche lieber auf eigene Faust helfen kommen werde. Gewarnt wurde ich zwar ("Die 1.200 Menschen werden dich in dem Lagesogebaeude auffressen"). Nun, dann werde ich halt mit meinem voraussichtlichen Bollerwagen, belegten Broetchen und anderem aus der Liste halt nicht weit kommen, bis alles verteilt ist. Einen besseren Weg sehe ich nicht. Mich selbst als Ehrenamtlicher ueberfordern lassen moechte ich nicht. Dafuer ist meine sonstige Arbeit zu anstrengend.
Nichts fuer ungut, Helfer. Ich finde sehr gut, dass es ehrenamtliche Hilfe dort gibt!
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