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24.07.2015 , 10:00 Uhr
Nicht alles, was normativ plausibel und wünschenswert erscheint, kann realpolitisch umgesetzt werden. Evtl. sind die europäischen Völker (leider) noch nicht in der Lage, auf weitere Souveränität zu verzichten, um einen weiteren Integrationsschritt zu gehen [glauben Sie wirklich, dass sich ein franz. Präsident einer europäischen Wirtschaftsregierung beugen würde?!]
Intellektuell versierte Leser der TAZ mögen sich evtl. mit dem Gedanken einer offensichtlichen Transferunion anfreunden können, da sie die deutsche Geschichte kennen, in Griechenland oder in Italien Urlaub machen, ihr sozioökonomischer Status gesichert ist etc.
Aber was ist mit den anderen Menschen in unserem Land, denen vielleicht die Bild-Zeitung aus dem Herzen spricht? Kann man diese Menschen auf Dauer ignorieren? Für die meisten Menschen in D. ist ja gerade noch der Länderfinanzausgleich (sofern sie denn wissen, was das ist) vermittelbar. Wie will man den einfachen Leuten erklären, dass sie für Griechenland und alle anderen Südländer zahlen sollen? [Das Demokratiedefizit in den Südländern aufgrund der faktischen Entmachtung der Parlamente habe ich noch gar nicht angesprochen]
Daher glaube ich, Frau H., dass die Forderung nach einem Austritt Griechenlands – wie von Herrn B. erhoben) durchaus legitim ist – natürlich mit allen Konsequenzen, die dann auf uns zukommen würden. Nur wird es natürlich bei dem einen Austritt nicht bleiben, das ist ganz klar.
Der jetzige Kurs der Regierung wird scheitern. Aber nicht nur D. trägt seinen Anteil an der Misere; das sollten wir bei aller Selbstkasteiung nicht vergessen: Jedes Land handelt nach eigenen Interessen – z.B. auch Frankreich und Italien (Angst vor höheren Zinsen etc.).
Europa ist weder ökonomisch, politisch noch mental bereit für den Euro. Deshalb wäre ein „zurück auf Los“ [evtl. nur mit Ländern, deren Wirtschaft eine gewisse Konformität aufweisen] in meinen Augen sinnvoller als ein „weiter so“.
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