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30.03.2015 , 16:20 Uhr
Alles leider nur halbwahr. Es stimmt nicht, dass im Psychologie-Studium nur die gesunde Psyche behandelt wird, im Diplom war die klinische Psychologie eins von den drei wichtigen Hauptfächern, Studenten, die sich für diesen Bereich interessierten, setzten in der Regel dort einen besonderen Schwerpunkt, sodass es in den letzten Semestern ca. die Hälfte der Semesterwochenstunden beinhaltete (von Praktika ganz abgesehen). Im Bachelor-Master-System ist es so, dass die Bachelor bereits im dritten Semester klinische Psychologie lernen, danach gibt es spezialisierte Master in klinischer Psychologie (i.d.R. Voraussetzung für die Weiterbildung zum sog. Psychologischen Psychotherapeuten). Auch handelt es sich nicht um eine "kleine Auswahl" psychischer Erkrankungen, die psychotherapeutisch behandelt werden können. Es geht hier nicht um Ausschließlichkeit, sondern meist um eine parallele psychotherapeutische Behandlung beim (psychologischen) Psychotherapeuten und eine medikamentöse Behandlung beim Psychiater. Zumindest wenn Patienten gut beraten sind. Insbesondere bei Depressionen ist dies in der Regel der beste Weg.
Wenn man sich fragt, wer der Fachmann für psychische Störungen sein sollte, sollte man nicht vergessen, dass Ärzte zwar hochqualifiziert sind und sicherlich gut über physiologische Mechanismen psychischer Störungen und ihrer Behandlung Bescheid wissen, wenn sie sich denn in diesem Bereich weiterbilden, in ihrem Studium Psychiatrie und Psychotherapie jedoch nur in einer winzigen Vorlesung mal haben. Gerade im Bereich der Diagnostik gelten die Psychologen als Experten.
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