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22.12.2015 , 09:08 Uhr
Fortsetzung:
Unter dem folgenden Foto bei Europapress steht als Urheber "Reiner Wandler / Podemos":
http://www.europapress.es/nacional/noticia-pablo-iglesias-desoye-criticos-seguira-adelante-primarias-cambios-20150706141653.html
Wie ist das zu verstehen? Hat der Autor für Podemos gearbeitet / arbeitet er für Podemos? Oder hat er das Fotografieren von Wahlkampfakten im Rahmen einer freiwilligen Mitarbeit durchgeführt? Sollte Herr Wandler Geld für die Fotos bekommen haben, wäre das nicht eine Art Interessenskonflikt über Arbeit- bzw. Auftraggeber zu schreiben? Sollte er kein Geld bekommen haben, wäre ein kurzer Disclaimer (etwa: "Der Autor ist Spanienkorrespondent der Taz und engagiert sich auf freiwilliger Basis für Podemos") zu viel verlangt?
Wer spanisch spricht, hat keine Mühe, sich anderweitig zu informieren. Wer nur deutsch spricht, ist auf Korrespondenten angewiesen - und dass der typische Taz-Leser des nicht bei der Frankfurter Allgemeinen machen möchte, liegt auf der Hand. Gerade deshalb würde ich um etwas mehr kritische Distanz und um einen journalistischeren Stil bitten.
zum Beitrag22.12.2015 , 09:08 Uhr
"Noch in der Nacht schnürte er ein ehrgeiziges Reformpaket".....ein ehrgeiziges, aber komplett nutzloses Reformpaket: eine Verfassungsänderung ist nur mit Zustimmung des Senats möglich, in dem die PP die absolute Mehrheit hält. Das "ehrgeizige Reformpaket" hat also genau einen Zweck: Publicity und Aufmerksamkeit der Medien.
Es ist mittlerweile nicht mehr klar, ob Herr Wandler Spanienkorrespondent ist oder exklusiver Podemos-Erklärbär für den deutschsprachigen Raum. Wenn ich die Sichtweise der Partei kennenlernen möchte, kann ich auf die englischsprachige Homepage von Podemos gehen. Seit Wochen (vielleicht sogar Monaten) sucht man bei Herrn Wandlers Artikeln jegliche Kritik an Podemos vergeblich. Nun ja, wer auf seinem Twitteraccount zur Wahl von Podemos aufruft und sich seine Initialen in seinem Profilbild lila einfärbt, weil dies die Parteifarbe ist (ich denke das Wort "Fan" trifft es ganz gut), hat vielleicht mit der gebotenen journalistischen Distanz Probleme. Zumindest, wenn man nicht unter den Artikel einen Disclaimer setzt.
zum Beitrag27.05.2015 , 22:08 Uhr
...als es in Spanien dank Immobilienblase noch rund lief, hat sich doch dort niemand für politische Themen interessiert, das ganze Land war ebenfalls auf Hypotheken und Konsum fixiert.
Dann gibt es noch folgendes zu bedenken: Podemos forderte zur Zeit seiner Gründung folgende Dinge:
-Referendum über die Staatsform (Republik oder Monarchie)
-Verstaatlichung von Schlüsselsektoren
-Verbot, bei Gewinn Mitarbeiter zu entlassen
- Keinen Cent mehr an Subventionen für religiöse Privatschulen
- Staatsschulden nicht mehr bedienen
Von ALLEN (!!!) dieser Forderungen ist Podemos abgerückt, im Bestreben, möglichst "mittig" zu wirken. Ich habe seit ich mich für Politik interessiere noch nie eine Partei gesehen, die in so kurzer Zeit so viele Prinzipien wegwirft. Die Romantisierung von Podemos kann ich nicht nachvollziehen.
zum Beitrag15.05.2015 , 19:25 Uhr
Ja, PP und PSOE haben so sehr abgewirtschaftet, dass die PSOE gerade die Wahlen in Andalusien gewonnen hat und die PP in Madrid stärkste Partei werden wird. Spanien geht den Weg Italiens: der Aufschwung von Podemos ("ni de izquierdas, ni de derechas" - "weder links noch rechts") macht der einzigen politischen Kraft links der Sozialdemokratie, Izquierda Unida, schwer zu schaffen. Möglicherweise wird es in ESP in ein paar Jahren keine entschieden linke Vertretung im Parlament mehr geben, genau wie in Italien, wo links von Renzi gähnende Leere herrscht. Viel Spaß!
zum Beitrag15.05.2015 , 19:18 Uhr
Denke, dass das ein treffender Vergleich ist. Ciudadanos ist als Partei gegen katalanischen Nationalismus (lies: für spanischen Nationalismus) gegründet worden. Dieser Touch erzeugt dann auch die Nähe zum absolut ranzigen spanisch-nationalistischen Milieu, in dem sich Abtreibungsgegner, Ultrakatholiken und Francofans entweder die Klinke in die Hand geben, oder gleich alle drei Eigenschaften in sich vereinen. Dieses Milieu gibt es so meines Wissens in AT nicht.
zum Beitrag15.05.2015 , 19:11 Uhr
Teil 2:"So lehnt er die Gesundheitsversorgung für Einwanderer ohne Papiere strickt ab."Falsch, er möchte, dass Einwanderern ohne Papiere lediglich eine sehr grundsätzliche und Notfallversorgung zur Verfügung steht. Xenophobe Sche**e, aber trotzdem sollte man das richtigstellen. Ob Rivera in seiner Freizetit gerne strickt, weiß ich nicht, ich weiß aber, dass das hier passende Wort "strikt" geschrieben wird."Auch unbelastet ist die Partei nicht: Gegen einen Abgeordneten wird wegen Steuerhinterziehung ermittelt. Er trat zurück und wurde kurz darauf Berater im EU-Parlament. Ein anderer Abgeordneter hat Konten in der Schweiz, um ebenfalls Gelder vor dem Fiskus zu verstecken."Wieder haben C's und Podemos etwas gemeinsam, man denke an die hastige "freiwillige" (lies: bevor's Ärger gibt) Steuernachzahlung von J.C. Monedero und das durch Vetternwirtschaft beschaffte Stipendium von I. Errejón. Nur dass Reiner Wandler darüber vermutlich nichts geschrieben hat.Ciudadanos und Podemos sind das gleiche Produkt: entideologisierte Parteien, die "weder rechts noch links" (O-Ton Podemos), irgendwie gegen Korruption und "für den Wandel" sind. Von den linken Grundsätzen entfernt sich Podemos mit jedem Tag mehr, könnte ja Stimmen kosten. Vielleicht könnte Reiner Wandler ja mal darüber schreiben?
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zum Beitrag15.05.2015 , 19:03 Uhr
Rainer Wandler, Fan des Marketingproduktes "Podemos", wirft dem Marketingprodukt "Ciudadanos" vor, ein Marketingprodukt zu sein? Dass Ciudadanos glattgebügelter BWLer-Schwachsinn ist, ist klar. Dennoch könnte man ja einmal versuchen, zumindest halbwegs objektiv zu berichten. Wenn man sich Reiner Wandlers Twitteraccount ( der auch als Podemos-Parteiaccount durchgehen würde) mal ansieht, versteht man aber, dass der Autor damit so seine Schwierigkeiten hat.
Also:
"Allen voran öffnete die größte Tageszeitung des Landes, El País, dem Anwalt aus Barcelona ihre Seiten.[...]Zuletzt durfte Rivera in der El País ein Manifest mit dem Titel „Ciudadanos, ein Projekt für Spanien“ veröffentlichen. Rivera gibt sich als „die fortschrittliche Mitte“, verweist auf vermeintlichen Sachverstand dank eines hohen Anteils an akademischen Parteimitgliedern und Sympathisanten."
1. Pablo Iglesias durfte ebenfalls mehrfach in "El País" veröffentlichen, was hier aber unerwähnt bleibt.
2. Akademischer Herumgesnobbe hat sich Ciudadanos wohl von Podemos abgeschaut, die beherrschen das sehr gut.
zum Beitrag13.03.2015 , 12:01 Uhr
Teil 2:
"Einige Aktivisten bildeten Anfang 2011 „Jugend ohne Zukunft“. Sie protestierten gegen die Perspektivlosigkeit angesichts einer Jugendarbeitslosigkeit von über 50 Prozent, prangerten an, dass immer mehr junge Menschen ihre Zukunft im Ausland suchen müssen, wie einst die Großeltern."
...einer dieser Aktivisten ist der PODEMOS-Kandidat für Madrid, Ramón Espinar. Sein Vater ist langjähriger Politiker der PSOE und hat von der mit Steuergeldern geretteten Bankia eine nicht deklarierte Kreditkarte bekommen, mit der er für 178.000€ Privatausgaben finanzierte - man gönnt sich ja sonst nichts. "Jugend ohne Zukunft" - stimmt schon, Kinder von Spitzenpolitikern haben es verdammt schwer.... :(
"So wurde Errejón in der Presse vorgeworfen, er habe von einer Universität für einen Forschungsauftrag Geld kassiert, ohne dafür etwas getan zu haben. Dies stellte sich als falsch heraus."
Jein. Er bekam von einem Freund, der ebenfalls PODEMOS-Mitglied ist, eine Ausschreibung für ein Stipendium derart auf den Leib geschneidert, die anschließend zwar veröffentlicht wurde, allerdings auf einer obskuren uniinternen Internetseite. Deshalb bewarb sich nur eine einzige Person auf diese Stelle - Errejón, der zum Forschungsthema keine einzige Veröffentlichung vorzuweisen hat. Das Stipendium ist auf 40h Arbeitsaufwand pro Woche ausgelegt (nur so bekommt man den Höchstbetrag) und Errejón erledigte den Job nebenbei, während er gleichzeitig die Wahlkampagne managte. Fleißig, fleißig....
"Podemos spricht von „unten“ und „oben“, von „den Leuten“ und von „der Kaste“, dem Klüngel aus Politik und Wirtschaft, die sich dank der Spekulationsblase in der Bauindustrie bereicherten."
PODEMOS sind Unikiddies aus gutem Hause, die jetzt auf einmal "wir hier unten" sind. Wer den spanischen Universitätsbetrieb kennt, weiß auch, dass er in Sachen Klüngel und Korruption der Baubranche kaum nachsteht.
Vielleicht mal die Fanbrille abnehmen.
zum Beitrag13.03.2015 , 11:58 Uhr
Teil 1:
Teil 1:
"Mittlerweile treffen sich über 1.000 Kreise – Basisversammlungen – überall im Land."
....nur schade dass beim Gründungsparteitag eine Organisationsform angenommen wurde, die dafür sorgt, dass diese Kreise praktisch nichts zu sagen haben. Durchgedrückt von Herrn Iglesias und seinen Freunden.
"Egal ob interne Ämter, Programme oder Kandidaten für die 2015 anstehenden Kommunal-, Regional und Parlamentswahlen, darüber entscheiden bei Podemos online die Menschen, die sich eingeschrieben haben. "
...teilweise richtig. "Entscheiden" im Sinne von "abnicken oder ablehnen". Echte Mitbestimmung beim Schreiben des Programmes gibt es nicht (siehe erster Teil des Kommentars).
"Primetime, Zeit der politischen Talkshows. Pizarroso kommentiert in Echtzeit die Auftritte von Podemos-Politikern."
....Schlüsselsatz, auf den Reiner Wendler leider nicht eingeht: seinen Aufstieg verdankt PODEMOS fast komplett den Privatsendern "La Sexta" und "Cuatro". PODEMOS ist ein Marketing- und Medienphänomen. Und wer glaubt, Maybritt Illner und Hart aber fair wären Niveaulimbo, hat wohl noch nie spanische "Polit"-Talkshows geschaut...
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