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07.10.2013 , 22:41 Uhr
http://www.schlau-nrw.de heißt der Link natürlich. :-)
zum Beitrag07.10.2013 , 22:32 Uhr
Für Jugendliche ist die Situation noch schlimmer. Im Gegensatz zu heterosexuellen Jugendlichen müssen sich homosexuelle Jugendliche sehr früh mit ihrer sexuellen Orientierung auseinander setzen und finden kaum Rollenvorbilder, weil wir eben in einer heteronormativen Gesellschaft leben. Andere Minderheiten finden zumindest Halt in ihrer Familie, da diese i.d.R. der gleichen etnischen, religiösen, oder anderen Minderheit angehören. Homosexuelle Jugendliche fühlen sich aber oft isoliert und haben weder innerhalb ihrer Familie noch ihrer Peergroup einen Ansprechpartner. Im Gegenteil. Schwuchtel, schwule Sau, das sieht schwul aus... sind, wie im Artikel oben beschrieben, immer noch gängige Schimpfwörter auf Schulhöfen. Das homosexuelle Jugendliche, wie alle anderen Jugendlichen auch, den tiefen Wunsch nach Zugehörigkeit zu und Anerkennung von ihrer Peergroup haben, ist ganz normal. Die Vorstellung isoliert, nicht "normal" zu sein, nicht dazuzugehören, sich vielleicht initial selber mit Vorbehalten auseinandersetzen zu müssen, ist eine starke psychische Belastung. Die Suizidrate homosexueller Jugendlicher ist erwiesenermaßen höher als die anderer Jugendlicher.
In NRW gibt es eine Initiative namens Schlau-NRW http://www.schlau-nrw.de/index.php., die sich genau dieser Problematik angenommen hat.
zum Beitrag07.10.2013 , 22:26 Uhr
Im Rahmen der Diskussion über das Interview mit Guido Barilla habe ich bereits einen Kommentar in einem anderen Onlineforum gepostet, aber ich mache es gerne wieder, denn der Bedarf ist da. Der Arbeitsplatz als asexueller Raum existiert nicht. Weder in der Schule, noch sonst irgendwo. Ich glaube, dass den meisten heterosexuellen Menschen nicht klar ist, wie normativ ihre sexuelle Orientierung ist. Wenn eine Lehrerin auf der Arbeit erzählt, dass sie mit ihrem Mann im Urlaub war, oder ihr Kind am Wochenende Kinderkommunion gefeiert hat, ist das auch eine Aussage über ihrer sexuellen Orientierung. Allerdings wird sie in unserer Gesellschaft ausschließlich als soziale Information verstanden. Wenn eine Lehrerin erzählt, dass sie mit ihrer Frau oder Lebensgefährtin im Urlaub war, gibt es immer noch Menschen, die peinlich berührt sind und sagen, dass sie eigentlich nichts über das Sexualleben der Frau wissen möchten. D.h. die gleiche Information wird unter völlig unterschiedlichen Vorzeichen wahrgenommen. Viele Schwule und Lesben überlegen sich auch heute noch drei Mal, ob sie z.B. am Arbeitsplatz soziale Informationen teilen sollen, die heterosexuelle Menschen unreflektiert in jedem Tür-und-Angel Gespräch verbreiten. Homosexuelle müssen jedes Mal abwägen, ob sie die Information über ihre sexuelle Orientierung teilen wollen, bzw. müssen sich jedes Mal outen, wenn sie nicht möchten, dass ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit ausgeblendet wird. Die wenigsten Schwulen und Lesben wollen anderen Menschen ihre sexuelle Orientierung und schon gar nicht irgendwelche Sexualpraktiken aufdrängen. Vielmehr wollen sie, wie Heterosexuelle auch, über alltägliche Dinge sprechen können, ohne sich dem Vorwurf auszusetzen, anderen ihr Sexualleben aufzudrängen.
zum Beitrag