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23.06.2017 , 21:34 Uhr
Diese beiden Sätze aus dem offenen Brief finde ich sehr aufschlussreich: "Es wurden über 30 Anträge auf Mitgliedschaft im Verein, die kurz vor der Mitfrauenversammlung gestellt wurden, nicht zugelassen. Die Begründung war, dass dies die Mehrheitsverhältnisse hätte ändern können." - Genau das war wohl die Absicht der 24 Verfasserinnen, von denen viele gerade mal ein Jahr oder auch nur ein paar Monate im Verein als Mitfrauen registriert waren. - Und was ich noch vermisse: Wurde TDF nicht um eine Stellungnahme gebeten?
zum Beitrag23.06.2017 , 10:04 Uhr
Preislisten für "Sex mit/ohne Kondom" müssen jedenfalls aus dem Internet verschwinden. Vermieter von Wohnmobilen können den Frauen nicht mehr offen vorschreiben, dass sie für Sex mit Kondom weniger verlangen müssen. Wenn die Bordelle ihnen weiterhin Sex ohne Kondom vorschreiben, riskieren sie (vielleicht nicht in Berlin, aber sicher in Bayern oder Baden-Württemberg) ihren Weiterbetrieb.
zum Beitrag23.06.2017 , 09:55 Uhr
Kleiner Widerspruch: Eine Frau, die offensichtlich schwanger ist, erhält keine Anmeldebescheinigung. Es gibt aber faktisch natürlich keinen Mutterschutz, weil der sich auf ein Angestelltenverhältnis bezieht. Und die Frauen sind ja praktisch alle selbständig. Verboten ist allerdings, dass mit Schwangeren geworben wird.
zum Beitrag22.06.2017 , 23:53 Uhr
Ein Schritt in die richtige Richtung ist der Kondomzwang. 1. Der stärkt die Frauen. Sie können nun jeden Freier, der Sex ohne Kondom wünscht (Und das sich die meisten!), erklären, dass er sich strafbar macht. Gut ist daran, dass sich die Strafandrohung ("bis zu 50.000 Euro") nur gegen den Sexkäufer richtet. 2. Sex ohne Kondom kann den Frauen in Zukunft nicht mehr so einfach in den Bordellen aufgezwungen werden. Bisher ist das in vielen Bordellen in der einen oder anderen Weise die Regel. 3. Alle Werbung für Sex ohne Kondom ist ebenfalls verboten. - Wer kann das schlecht finden? Gut, die Sexkäufer. Aber für die Frauen ist das eine richtig gute Regelung. Aber die taz macht sich darüber einfach nur lustig. An dieser Stelle wird deutlich, dass die Autorin von der Realität und den Zwängen der Frauen in der Prostitution nicht den geringsten Schimmer hat - oder einfach nur ignorant ist.
zum Beitrag22.06.2017 , 13:18 Uhr
Nur ein paar Fragen: Wie viele Frauen/Männer sind als Prostituierte sozialversicherungspflichtig angestellt? 5, 10, 100, 1000? Viele beziehen im Moment ALG I, weil sie keine "Stelle" gefunden haben? 10, 5, 0? Wie oft wurde seit 2002 der nicht gezahlte Lohn eingeklagt? Einmal? Zweimal? Dreimal?
Das Prostitutionsgesetz von 2001 ging doch völlig an der Realität vorbei - und noch mehr an der heutigen Realität.
Zehntausende Armutsprostituierte aus Südosteuropa haben eben KEINE Absicherungen, sind NICHT krankenversichert und wenn es hart auf hart kommt, bleibt ihnen von dem schwer verdienten Lohn ein TASCHENGELD, weil der Zuhälter, "Freund" oder "Wohnungsvermieter" das meiste abkassiert.
zum Beitrag05.02.2015 , 09:34 Uhr
Die eingeforderte "Eigenverantwortung" haben wir in Deutschland seit über 14 Jahren. Und das war die Realität: "Sexarbeit außer Kontrolle". Insgesamt finde ich es auch äußerst fragwürdig, wenn die allgegenwärtigen Ausbeutung und der Zwang, den Zehntausende südosteuropäische Frauen unterliegen, als "Sexarbeit" bezeichnet wird.
zum Beitrag03.02.2015 , 13:57 Uhr
Wer hat denn diesen Unsinn verbreitet, dass Opfer von Menschenhandel vor allem in Schlachthöfen anzutreffen seien und nicht im Sex-Gewerbe? Es gibt sicher im Bereich der Arbeitsausbeutung viele Betroffene von Menschenhandel, aber die allermeisten Opfer sind Zwangsprostituierte. 2013 wurden vom BKA 61 Opfer von Menschenhandel zum Zweck der Ausbeutung der Arbeitskraft ermittelt gegenüber 542 Betroffenen von sexueller Ausbeutung. Das sind die Zahlen aus den abgeschlossenen polizeilichen Ermittlungsverfahren. Es gibt in beiden Bereichen eine sehr hohe Dunkelziffer. Die Zahlen machen aber deutlich, dass das größte Problem der Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung ist.
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