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16.01.2015 , 19:29 Uhr
Es ist ja die Frage, wie man ein Sicherheitsgefühl definiert. Selbstverständlich ist der Alltag als Jude in Israel insofern sicherer, als dass man außerhalb 'kriegerischer Zeiten' nicht von tätlichen Anfeindungen bedroht ist. Wenn sie es erlebt haben, wie man in den vergangenen Jahren in Frankreich nicht mehr am Freitagabend oder Samstag mit Kippa zur Synagoge gehen kann, ohne Gefahr zu laufen, angespuckt oder angerempelt zu werden oder die Glasscheibe ihrer koscheren Bäckerei regelmäßig eingeworfen wird oder ihre Kinder auf dem Weg zur Schule gehänselt oder geschlagen werden, dann kommt man eben früher oder später auf die Idee - auch ohne Netanjahus Aufforderung - in ein Land zu gehen, in dem all dies im Alltag nicht stattfindet. Dass seine Aufforderung natürlich dem Wahlkampf geschuldet ist, ist offensichtlich, aber nur, weil er es mit der falschen Intention ausspricht, ist ja die Tatsache als solche trotzdem evident: Momentan kann der französische Stadt seinen jüdischen Bürgern keinen sicheren Alltag garantieren. Die Schwelle der Bedrohung liegt eben bereits unterhalb eines terroristischen Angriffs auf eine koschere Epicerie.
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