Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
22.11.2024 , 06:47 Uhr
Es ist natürlich prinzipiell richtig auf die Unschuldsvermutung zu verweisen, wenn es um Angelegenheiten des Rechts geht. Aber natürlich hängen Recht und Politik auch irgendwie aneinander wie Recht und Gerechtigkeit. Hier bei der TAZ befinden wir uns wohl in der Sphäre des Politischen. Politisch betrachtet sollen wir uns auch die Frage nach der Verantwortung Netanjahus anders stellen. Er erodiert seit Jahrzenten die demokratischen Normen Israels, hat bereits in den 90ern zur Vergiftung des Klimas zwischen Israelis und Palästinensern beigetragen und eine Koalition zum Machterhalt geschmiedet, deren lauteste Reaktion auf die Vorwürfe darin besteht, nun endlich das WJL zu annektieren. Unter dem Artikel "Alternative Narrative" argumentieren sie klar politisch und als kollektiv kommen die Palästinenser nicht in den Genuss einer Unschuldsvermutung oder eines Prozesses. Dort schreiben Sie: " in diesem Punkt habe ich ein persönliches Problem mit der Haltung vieler Palästinenser" und diese mache "es für [Sie] unmöglich Fürsprache für [deren] Sache zu halten". Hier auf das Recht zu verweisen ist ein politischer Move, ich hoffe das ist Ihnen klar.
zum Beitrag21.11.2024 , 20:21 Uhr
Man findet sie schon, aber eben oft nicht so einfach . Meiner Meinung nach sind muslimische Stimmen generell und palästinensische im speziellen unterrepräsentiert und von ihnen werden in öffentlichen Gesprächen erstmal Zugeständnisse und Distanzierungen verlangt bevor man überhaupt im Betracht zieht auch deren Leid zu thematisieren. Der Gesamtsituation hilft da jedenfalls nicht.
zum Beitrag21.11.2024 , 16:44 Uhr
Bei solchen Umfragen ist nicht nur der Auftraggeber und die Aussagebereitschaft zu berücksichtigen, sondern vor allem die Voraussetzungen, unter denen die Ereignisse dieses Konfliktes in der palästinensischen Zivilbevölkerung rezipiert werden können. Mein Eindruck ist immer, dass Leute, die die Haltung der Menschen in Gaza zum 7.Okt kritisieren, davon ausgehen dort würden die exakt gleichen Wort-Bild-Kombinationen und rahmenden Diskurse auf Subjekte treffen, die sich dann aus reiner Menschenverachtung dafür entscheiden Süßigkeiten zu verteilen. Das unterschätzt völlig wie verschieden Realität vermittelt wird: Was gezeigt, was gesagt, was impliziert und als implizites Wissen vorausgesetzt wird. Das entschuldigt die Hamas natürlich nicht aber wir sehen ja selbst hier in der Kommentarspalte wie unterschiedliche dieselbe Nachricht gelesen werden kann. Wie es sein muss wenn man in Gaza unter den Bedingungen von Besatzung und Blockade aufwächst ist für uns garnicht vorstellbar.
zum Beitrag21.11.2024 , 10:11 Uhr
Vielen Dank für den Beitrag. Ich halte es gerade für den deutschen Diskurs für wichtig zu versuchen, die Heterogenität der politischen Strömungen auf beiden Seiten des Konfliktes besser zu Wort zu bringen. Wenn man sich die Schlagseite vieler Kommentare hier so vergegenwärtigt scheint es dringend notwendig die gefühlten Wahrheiten der Situation etwas zu irritieren. Einige werden jetzt aber wohl trotzdem schon dabei sein eifrig zu notieren, dass diese Position ja wohl auf palästinensischer Seite nur die Ausnahme sein kann.
zum Beitrag14.11.2024 , 12:06 Uhr
Ein bisschen journalistische Qualitätskontrolle wäre bei dem Thema vllt ganz gut um die Schieflage nicht noch weiter zu verstärken. Die dokumentierten Anteile der Maccabi Fans kamen nicht im Nachhinein heraus sondern waren, auch weil sie den Angriffen vorausgingen, bekannt. Gerade bei Maccabi Fans sind solche Aktionen auch nicht völlig überraschend, was man wissen könnte wenn man googlet. Inwiefern es keine Relativierung darstellt, diesen expliziten Rassismus einfach als fussballtypisch darzustellen, müsste man mir auch nochmal erklären. Soweit ich weiß, ist es nicht unbedingt üblich auf einer Auswärtsfahrt des Stadtclubs nationale Insignien mitzubringen und sich in verachtender Weise über die zivilen Opfer eines anhaltenden Kriegs lustig zu machen. Wirkliche Relativierung ist da doch viel eher, wenn man das in einer Reihe mit den Pogromen der europäischen Vergangenheit setzt. Dass Antisemitismus übrigens nur vorliegt, wenn er gegen Juden als Juden gerichtet ist, steht im Einklang mit der Definition der Jerusalem Declaration. Das heißt natürlich nicht, dass die Angreifer nicht trotzdem antisemitisch motiviert sein können.
zum Beitrag04.11.2024 , 13:51 Uhr
Meiner Meinung baut der Text auf einer falschen Lesweise der Theorie auf, die er kritisiert. Geschlechtsidentität ist in den mir bekannten ( und als "queerer Szenejargon" diskreditierten) Gender-Theorien keine reine Innerlichkeit, sondern gewissermaßne das Gegenteil. Geschlecht wir als Teil einer symbolischen Ordnung (in Sprache, Normen, Stilen etc.) gerade im Außen des Subjekts verortet. Was das für meine Subjektivierung bedeutet ist dabei nicht fix sondern Teil einer Identifikation oder nicht-Identifikation mit dieser symbolischen Ordnung. Aus der Sicht reagiert die Gesetzgebung damit lediglich mit der Aufweichung dieser Binarität. Die Behauptung, das würde eine ideal Männlich- bzw. Weiblichkeit implizieren liegt dabei schon fast in grotesker Weise daneben. Es impliziert lediglich, dass wir eine Sprache und einer kulturelle Ordnung brauchen, über die wir uns, neben mehr oder weniger eindeutigen körperlichen Merkmalen, geschlechtlich identifizieren oder nicht-identifizieren, und das diese Ordnung sich nicht auf zwei Kategorien reduzieren lässt.
zum Beitrag