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20.05.2024 , 22:33 Uhr
Isoliert betrachtet kann ich die Autorin gut verstehen. Rudolf Steiners Weltbild ist sicher sehr fragwürdig und passt nicht mehr in unsere heutige deutsche Sicht auf die Welt. Zum Glück haben sich in Europa Demokratie und Weltgemeinschaftsdenken entwickelt. Die weiße Überheblichkeit in Rudolf Steiners Ausführungen war sehr weit verbreitet, was sich deutlich im europäischen Kolonialismus zeigte. Das weiße Europa war entwickelt, der Rest waren Primitive. So wurde gedacht und gehandelt. Kurz nach seinem Tod kamen die Nazis an die Macht , die den Rassismus auf die Spitze trieben.Was daraus folgte ist bekannt. Viele Nazis und Rassisten haben das deutsche und europäische Schulsystem nach dem 2.Weltkrieg aufgebaut, was sicher nicht dazu führte, Kinder in ihrem Potenzial zu fördern, sondern sie zu Dienern der kapitalistischen Wirtschaftspolitik machte. Der Ansatz der Pädagogik in den Waldorfschulen ist es -so wie ich sie verstehe- , Kinder zu authentischen Menschen zu erziehen, das innere Potenzial zu erkennen und die Kreativität zu fördern. Mit dem wachsenden Demokratieverständnis und der Abkehr von rassistischer Politik, mit der Revolution der 68er und der grundsätzlich wachsenden Spiritualität in unserer Gesellschaft hat sich die Pädagogik in vielen Schulen weiterentwickelt und wir dürfen mit Recht sagen, dass weder die Waldorfschulen noch Regelschulen ein rassistisches Weltbild lehren. Rudolf Steiner hat sich nicht nur mit anthropologischen Fragen beschäftigt, sondern viele weitere Themenfelder bis hin zu Landwirtschaft und Ernährung bearbeitet, die heute unumstritten sind. Es täte der Autorin gut, zu erkennen, dass sich die Waldorfpädagogik und deren Pädagogen weiter entwickelt haben und den heutigen Zeitgeist widerspiegeln, dass das Gedankengut der Nazis nicht mit den Regelschulen konform ist oder dass sich viele Menschen in den katholischen Institutionen ebenso von Völkermord und Hexenverbrennung, Folter und Missbrauch distanzieren und humane Ziele haben.
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