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21.01.2024 , 20:03 Uhr
Wenn das Bewusstsein erhalten werden soll, muss diesmal mehr daraus werden. Etwa eine Art von »Bürgertischen«, also Gruppen der unterschiedlichsten Menschen, die gegen diese Strömung, die nun schon seit Jahrzehnten deutlich ist, endlich etwas zu unternehmen. Man könnte vielleicht mit den Volkshochschulen gemeinsam eine Art Bildungsreihe daraus machen, weil ja auch das mangelnde Wissen über EU, Russland, das politische System der BRD zu dem Problem beigetragen haben. Wenn ich an meine Zeit als Schüler auf dem 2. Bildungsweg zurückdenke, kann ich nicht behaupten, dass in der BRD der Wissensstand so beschaffen ist, dass viele Menschen erfolgreich gegen rechtsradikale Manipulationen argumentieren können. Daran sollte sich endlich etwas ändern!
zum Beitrag19.01.2024 , 18:58 Uhr
Das Problem kommt, wie alle wissenschaftlichen Studien sagen, aus der Mitte der Gesellschaft. Schon 1981 kam die Sinus-Studie zu dem Ergebnis »5 Millionen Deutschen wollen einen Führer« und 1993 veröffentlichte die Bundesregierung die Studie »Fremdenfeindliche Gewalt« . Seitdem veröffentlicht die Bielefelder Studie immer wieder, dass im Durchschnitt 30% der Deutschen rechtsradikale Einstellungen haben, davon 95% in Bayern und 98% in Thüringen. Alle diese Studien betonen, das es sich nicht, wie jetzt wieder in den Medien zu sehen, um ein »rechtsextremes« Phänomenen handelt. Vielmehr um ein Problem der Mittelschicht. Die hat es in den letzten Jahrzehnten nicht geschafft, sich damit zu konfrontieren. Die bürgerliche Gesellschaft versagt schon seit langer Zeit in diesem Land. Sie schafft es nicht, möglichst viele Menschen in das bürgerlich-demokratische System zu integrieren. Stattdessen förder sie ihr Ausschlußkungeleisystem. Wenn man sich die Elitenforschung ansieht, dann sieht man, dass in Deutschland 95% der Wirtschaftseliten vom humanistischen Gymnasium kommen, bei Kunst und Kultur sind es 70% und in der Politk noch 50% Es ist einfach keine wirklich offenen Gesellschaft. Wer soll denn die bürgerlichen Werte unterstützen, wenn er davon nichts hat und stattdessen in Wohnbunkern am Rande der Städte leben muss, wo Krawall und Gewalt angesagt sind? Wer soll denn bürgerlich wählen, wenn er in den Innenstädten nicht mehr erwünscht ist und mit Sozialbarrieren wie hohe Preise im Café bis baulichen Ausschlussbarrieren vertrieben wird? Wer soll denn für das bürgerliche Werte-System aufstehen, wenn das obere Bürgertum sich immer mehr aus den Steuerzahlungen herausnimmt und diese Gesellschaft inzwischen kaum noch von ihnen finanziert wird? Wer soll, wenn er klar sieht, wie er ausgetrickst wird, den Bildungskanon aus der Schule noch ernst nehmen und nicht für ein System der Ausnutzung halten? Die Reaktionen der Politik im PR-Jargon helfen nichts.
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