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09.03.2019 , 10:29 Uhr
Zweifelsohne werden sie jedoch hinter dem Maskulinum versteckt, welches bei Gegenüberstellung, Sänger und Sängerin, eindeutig "männlich" ist. In dieser Gegenüberstellung gesehen außerdem alle nicht-binären Geschlechter verloren. Vor diesem Hintergrund finde ich Behlerts entpatrifiziertes Deutsch sehr interessant, auf das ich durch diesen Artikel erstmals aufmerksam gemacht wurde. Darauf kann aufgebaut werden. Vielen Dank an die Autor an dieser Stelle. Oder ist Gender in diesem Kontext relevant?
In vorauseilender Klarstellung: Ich möchte keineswegs zum Ausdruck bringen, dass der Kampf um das Suffix "in" falsch war, oder nie hätte stattfinden dürfen. Das Durchbrechen gängiger Vorstellungen zu Geschlechterrollen, besonders in der Berufswelt, mit Mitteln der Sprache war sehr wichtig. Und die Transformation zu einer geschlechtergerechteren Gesellschaft ist mE, auch jenseits der Sprache, noch nicht abgeschlossen. Dennoch machen -in, -innen, -_Innen, -*Innen, -!nnen und jedes andere Suffix es zu eben dem, einem Anhang, einem Unterpunkt, einer Nachsilbe einer Nebensächlichkeit. Die Identitäten werden aufgezeigt und zugleich hinten angestellt. Es wird Zeit für einen neuen Weg.
Zu den vielen Kommentaren, die stressen es gäbe wichtigere Probleme. Erstmal vielen Dank für die Anerkennung des Problems mittels Komparativ. Zweitens: We can chew gum and walk at the same time.
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zum Beitrag09.03.2019 , 10:26 Uhr
Ich persönlich halte das "sichtbar machen" aller Geschlechteridentitäten für den falschen Weg. Ich denke hingegen, dass alle Geschlechter unsichtbar sein sollten, solange in dem Kontext das Geschlecht nicht von Belang ist, oder zumindest nicht sein sollte. In dem Beispiel mit den 99 Sängerinnen, von welcher Relevanz ist es, dass es sich bei den 99 singenden Personen um solche handelt, die sich mit dem Weiblichen, der binären Geschlechter, identifizieren? Oder identifizieren sie sich nur mit dem zugehörigen Gender, mit der gesellschaftlich auferlegten Geschlechterrolle? Und auch hier, inwieweit ist dies für das Singen relevant? Das Hervorheben verschiedener Geschlechteridentitäten suggeriert, dass diese Unterscheidbarkeit in dem jeweiligen Kontext von Bedeutung ist. Ich denke jedoch, dass dies nur für verschwindend geringe Bereiche der Fall ist. Sicherlich ist es begrüßenswert in dem Fall spezifische inklusive und exklusive Bezeichner dafür zu finden. Aber das sollte die Ausnahme darstellen. Die Dominanz des sprachlichen Maskulinums ist eindeutig, wie ebenfalls in dem Beispiel der 99 Sängerinnen und des 1en Sängers gezeigt, die zu 100 Sängern werden. Die geschlechterübergreifende Bezeichnung durch Verwendung des Maskulinums zeigt sich nunmal in dem historischen Sprachgebrauch. Dies könnte auch als ein Fehlen eines exklusiven Bezeichners für "männliche" Sänger ausgelegt werden. Hinter der Bezeichnung Sänger werden also alle Geschlechter versteckt. Hinsichtlich meines Bestrebens, alle Geschlechteridentitäten zu verstecken, solange sie nicht von Belang sind, 50/100 Punkten.
zum Beitrag21.10.2014 , 11:18 Uhr
Herrlich zu lesen, großartig. Bitte weiter so!
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