Profil-Einstellungen
Login Kommune
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
09.10.2014 , 07:37 Uhr
Bei B. Gesang kommt es zu einer gelinde gesagt bizarren Bestimmungen von Ökozentrismus. Der wolle dem Weltbild der Aufklärung entsagen und appelliere ans Gefühl statt an die Ratio als Richtinstanz, er habe ein mythisches Weltbild, gehe hinter den Kenntnisstand der Aufklärung zurück.
usw. Wieso hinter den Kenntnisstand der Aufklärung? Wer will das? Dem Ökozentrismus geht es darum, die Gleichwertigkeit menschlicher und ökologischer Bedürfnisse durchzusetzen, und damit der schrankenlosen Befriedigung menschlicher Bedürfnisse die Erhaltung der Erde gegenüberzustellen, die mit der bedenkenlosen, allseitigen Expansion des Menschen ihrer Fähigkeit zu Regenerierung verliert, d.h. abstirbt. Man könnte sich z.B. die Bestimmung in der englischsprachigen Wikipedia ansehen.
Ökozentrismus ist kein Pantheismus, dem immerhin die Stoiker, Giordano Bruno, Goethe, Einstein, Paul Tillich und viele andere anhingen. Aber es gibt eine Kongruenz. Ökozentrismus ist noch weniger zu identifizieren mit dem Animismus der Naturvölker (das wird von B. Gesang unterstellt). Die Behauptung, dass der Ökozentrismus zu vorzivilisatorischen Zuständen "zurückkehren" wolle, hat die Qualität von Sprüchen wie "Zurück auf die Bäume" über den (durchaus problematischen) Rousseau, oder über Darwin "Wir stammen also vom Affen ab?" So argumentiert, wer seine im allgemeinen Konsens ruhende Meinung bedroht sieht.
Für ihn "zählt nur der Mensch" (so der Vorstand von Deutschland Microsoft u.v.a) und "Wohlstand durch Wachstum".
Ökozentrismus ist mit allen westlichen Werten und den Menschenrechten vereinbar. Nur nicht mit Wachstum al gusto. Das ist es, was optimistische Nachhaltigkeitsökonomen an ihm stört: Für den Ökozentrismus gewinnt der rote Milan gegen Windräder. Weniger Strom verbrauchen!
Martin Vetter
zum Beitrag