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09.03.2023 , 07:15 Uhr
Ich finde die Kritik an den staatlichen Schulen sehr pauschalisierend. Auch dort werden mehr kooperative Lernformen eingesetzt und weniger stur "reingepaukt". Die Selektionsfunktion der Schule durch die Vergabe von Abschlüssen kann man kritisieren aber nicht ohne weiteres abschaffen, da müssen bislang auch die Schulen in freier Trägerschaft durch. Dass Jugendliche mit Behinderungen nicht alle mindestens den Hauptschulabschluss schaffen, kann man ebenfalls kritisieren. Dies ist aber mEn bei Menschen mit mehrfachen Einschränkungen, die bspw. nicht über Lautsprache kommunizieren oder sich nicht ohne pflegerische Hilfe bewegen können ein durchaus zu hinterfragendes Ziel. Und ich möchte für alle die Geflüchteten eine Lanze brechen, die nach teilweise jahrelanger Flucht in Lagern ohne Schulbildung zu uns in die Schulen kommen. Sie sind motiviert, wollen endlich lernen, können aber beim besten Willen nicht innerhalb von zwei, drei Jahren zusätzlich zur deutschen Sprache (verstehen, sprechen, lesen, schreiben!) alle Kompetenzen in allen Fächern so aufholen, dass ein Schulabschluss möglich ist. Natürlich wäre es wünschenswert, dass die Schule all das besser wuppt, die Inklusion voranbringt, sozialen Zusammenhalt vermittelt und gleichzeitig individuell fördert, Jugendlichen Stabilität vermittelt und gleichzeitig flexibel und demokratisch ist. Aber ich finde, dass da die Gesellschaft (was auch in diesem Artikel deutlich wird) da viel fordert, zu dem sie selbst (noch) nicht bereit ist.
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