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18.01.2023 , 04:12 Uhr
"In vielen Einstellungen ist sie traditionell, in manchen auch reaktionär. Als ich das erste Mal Johanna Haarers furchtbares Säuglingspflegebuch „Die deutsche Mutter und ihr erstes Kind“ las, musste ich an meine Mutter denken. Abstand wahren, nicht mit Gefühlen an die Sache herangehen, so war das halt damals.
Mutter war nicht von dieser Gesellschaft. Ich glaube, sie war aus dem Krieg“, heißt es in der Erzählung „Muttersterben“ des Schriftstellers Michael Lentz. Ein Kriegskind ist auch meine Mutter, 1940 wurde sie geboren. Ein Abstand zu allem, auch zu uns Kindern, und eine prinzipielle Lebensunsicherheit sind in ihr drin. (...) Aber bei meiner Mutter im Wagen habe ich mich immer sicher gefühlt. Sie mag mich nie in den Arm genommen haben, ich konnte auch nie meine Sorgen und Probleme ernsthaft mit ihr besprechen, aber am Steuer unseres Autos wurde sie zur sorgenden Mutter."
Welche Auswirkungen die Kriegs- und Fluchterfahrungen als Kleinkind (wann, von wo nach wo?) auf das Verhältnis der 1940 geborenen Mutter zu ihrem Sohn, dem 1963 geborenen Autor des Artikels hatten, kann ich nicht einschätzen. Die Auswirkungen der Schriften von Johanna Haarer dürften viel gravierender gewesen sein.
Was diese Nazi-Hexe insbesondere mit ihrem in lediglich sprachbereinigter Fassung auch in der Nachkriegszeit noch lange und viel verkauften Buch an massenhaften emotionalen Verstümmelungen bewirkt hat, wird m.E. in taz.de/Erziehungsr...der-Zeit/!5522625/ nur angedeutet.
Schon wesentlich eindeutiger ist der Wikipedia-Artikel de.wikipedia.org/w...nd_ihr_erstes_Kind
Der ausführliche Artikel von Anne Kratzer dazu ist leider sowohl bei der Zeit als auch bei Spektrum hinter Bezahlschranken: www.zeit.de/wissen...izeit-adolf-hitler www.spektrum.de/ma...-erziehung/1549585
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