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17.12.2022 , 23:48 Uhr
Also ich muss dem Artikel inhaltlich leider widersprechen. Reichsbürger sind alles andere als ein "Königreich" für die AfD. Ich habe selbst ein enges Familienmitglied, das sich kommunal für die AfD engagiert und kenne daher ein bisschen auch die Hintergründe. Reichsbürger können mit der AfD nicht viel anfangen, weil es eine Partei des "Systems" ist. Sprich: Schon wer sich politisch engagiert, wird von Reichsbürgern abgelehnt, weil diese ja gegen den Staat sind. An den Wahlkampfständen bekommt man dann von denen den ganzen Blumenstrauß runtergeleiert mit den üblichen Verschwörungstheorien - von der BRD GmbH mit 25.000 Euro Stammkapital, Personalausweisen für BRD-Personal über die Bilderberger bis hin zum fehlenden Friedensvertrag und der Kanzlerakte ist dann alles dabei. Die AfD als Beteiligte in den Parlamenten ist in den Augen von echten Reichsbürgern eine Partei der "Systemlinge". Sehr häufig kommt von denen der Vorwurf, man sei sogar von den Altparteien gegründet worden, um echten Widerstand zu zerstören. Als Partei in Parlamenten kommst du an diese Leute gar nicht ran. Die beteiligen sich auch nicht an Wahlen oder wählen bewusst ungültig (die meisten von denen glauben echt, dass das was bringt und wissen gar nicht, dass die ungültigen Stimmzettel herausgerechnet werden). Reichsbürger, die nicht oder ungültig wählen machen keine Werbung für die AfD oder irgendeine andere Partei, sondern wollen möglichst erreichen, dass das Nichtwähler-Ergebnis besonders hoch wird. Schon heute sehen viele darin ihre Legitimation, dass sie es sind, die für die Mehrheit des Volkes sprechen, erst recht, wenn die Wahlbeteiligung von Landtags- oder Bürgermeisterwahl unter 50% liegt. Die argumentieren dann: Mit so einem Ergebnis sei also gar nicht die Mehrheit des Volkes einverstanden und somit illegitim. Insofern sind Reichsbürger eine ganze Spur radikaler als viele rechte AfD-Politiker. Denn die akzeptieren wenigstens noch das Staatsgebilde an sich. Das muss man differenzieren.
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