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22.11.2022 , 18:01 Uhr
Jede zweite Schwangerschaft weltweit ist unbeabsichtigt, das geht aus dem UN Weltbevölkerungsbericht 2022 hervor. Er zeigt auch, dass die Gruppe der Frauen mit geringstem Einkommen den höchsten Anteil der unbeabsichtigten Schwangerschaften hat, was den Blick nach Subsahara Afrika lenkt. Dort ist zudem der Anteil der Teenagerschwangerschaften sehr hoch. Die Mädchen bekommen zu früh und oftmals zu viele Kinder, können nicht mehr in die Schule, haben keine Chance auf Ausbildung und Einkommen, so dass der Weg in die Armut vorprogrammiert ist. Der Schlüssel, um diese Spirale zu durchbrechen, liegt in der Aufklärung und Ausbildung v.a. der Frauen und in der Verfügbarmachung adäquater Verhütungsmittel. Denn nur so können sie selbstbestimmt entscheiden, wann und mit wem sie wie viele Kinder bekommen möchten. Programme, die genau diese Stärkung der Frau unterstützen wollen, als neokoloniale Bevölkerungskontrolle zu bezeichnen, scheint zynisch. Die Autorin behauptet, die reproduktive Gesundheit diene „als vorgeschobenes Argument für wirtschaftliche Prosperität oder Klimaschutz“, bleibt einen Beleg aber schuldig. Nicht die Anzahl der Menschen auf der Welt ist ursächlich für die Klimakrise, sondern der ausbeuterische Umgang mit Ressourcen, der das Verhalten der in Relation wenigen Menschen im Globalen Norden prägt. Doch sind es die vielen Menschen im Globalen Süden, die besonders unter den Klimaschäden leiden. Diese Erkenntnis ist nicht neu und auch bis ins BMZ vorgedrungen. Gerade erst hat sich Ministerin Schulze auf der COP27 für eine entsprechende Entschädigung eben dieser Länder stark gemacht. Was die wirtschaftliche Prosperität anbelangt, so ist sie Grundvoraussetzung für den staatlichen Aufbau sozialer Sicherungssysteme, die es dringend braucht, damit die hohe Anzahl an Kindern nicht mehr als Altersversicherung angesehen wird, wie das in vielen Regionen mit geringstem Einkommen der Fall ist. Es geht nicht um neokoloniale Bevölkerungskontrolle, sondern um Menschenrechte.
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