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21.09.2022 , 09:55 Uhr
Aber ein Grundproblem sind nunmal AUCH die Freier. Ohne Freier müsste es auch keine Prostituierten geben. Interessanterweise möchte in Deutschland kaum jemand über Freiertum sprechen, lieber werden Scheindiskussionen über Freiwilligkeit/Unfreiwilligkeit, Prostiutiton als normales Gewerbe etc. diskutiert. Fakt ist jedoch, dass Männer aus allen Schichten die Nachfrage nach käuflichem Sex bilden. Dabei ist ihnen die Situation der Prostiutierten und die Auswirkungen des Systems Prostiutiton i.d.Regel egal. Es findet keine selbstkritische Befragung des eigenen Sexualverhaltens statt, Fragen der Geschlechterungleichheit bleiben unbeantwortet. Prostitution würde es ohne ein patriarchales Gesellschaftssystem nicht geben, deshalb hat es auch viel mit Macht und Machterhalt zu tun.
zum Beitrag21.09.2022 , 09:47 Uhr
Nicht jede bisher existierende menschliche Gruppe/Gesellschaft hat Menschen zur sexuellen Ausbeutung verkauft. Nur weil Sie sich das nicht vorstellen können und das System Prostiution damit legitimieren wollen. Natürlich kann es eine Gesellschaft ohne das System Prostiution geben. Würde aber bedeuten, dass sich die Gesellschaft - und insbesondere MÄNNER - ihr eigenes Sexualverhalten selbstkritisch reflektieren müssten. Es würde auch bedeuten, die Achtung der Menschenrechte und -würde ernst zu nehmen. Jeder Freier ist für mich ein armes Würstchen, der es nicht hinbekommt seine sexuellen Wünsche und Bedürfnisse zu artikulieren und mit Konsens auszuleben. Außerdem frage ich mich, ob man wirklich jeden Sexualakt ("Kaviar", "Natursexkt") ausleben muss, oder ob man(n) sich nicht mal fragen sollte, was da eigentlich mit ihm schief läuft. Diese Normalisierung von Prostiution und abartigen Praktiken ist einfach nur rückständig.
zum Beitrag21.09.2022 , 09:40 Uhr
Es erstaunt mich mittlerweile überhaupt nicht mehr, wie sehr das System Prostitution in Deutschland schöngeredet wird und versucht wird, zu legitimieren (sieht man hier an all den Kommentaren). In Deutschland profitieren ZU viele von diesem System und die Gesellschaft müsste sich mal ganz selbstkritisch an die eigene Nase packen, was das Thema Sex, Sexualität und Gleichstellung der Geschlechter angeht. Niemand will wahrhaben, dass der nette Mann von nebenan oder in der Familie und Freundeskreis ein Freier ist und dieses System am Laufen hält. NATÜRLICH kann es eine Gesellschaft ohne das System Prostitution geben, dafür müssten aber vor allem viele Männer selbstkritisch ihr Sexualverhalten reflektieren. Auf EU-Ebene ist man sich merhheitlich einig, dass Prostitution geschlechtsspezifische Gewalt ist und die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen fördert. Nur Deutschland hängt sich in Scheinargumentationen über Freiwilligkeit und "das gabs schon immer und ist halt nur ein Job" auf. Noch perfider sind die Argumente, Prostitution sei ein feministischer Akt der Selbstbestimmung. Gehts noch?? Wo sind wir falsch abgebogen? Ich empfehle einen Blick über den nationalen Tellerrand. Fakt ist, dass die meisten Frauen aufgrund von Geldnot, Schulden, Zwang, Unwissenheit, Abhängigkeiten und Verzweiflung in die Prostitution geraten. Fakt ist, dass Männer diese Notlagen ausnutzen. Wir haben einen extremen Fachkräftemangel, wieso schaffen wir nicht genügend Ausstiegshilfen für Prostitutierte sowie Weiterbildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten? Nein, Deutschland verheizt sein "Humankapital" lieber in der Prostitution. Für mich muss sich das gesellschaftliche Bild ändern, dass es weder normal noch ok ist, sich einen Menschen auf Zeit zu sexuellen Benutzung zu kaufen. Und das ist keine Moralisierung, sondern Achtung der Menschenwürde und Anerkennung der patriarchalen Realität.
zum Beitrag