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27.03.2023 , 21:07 Uhr
Der Unterschied zwischen Außenbezirken und Innenstadt hat vermutlich auch mit der Heizungsfrage zu tun. Die Art, wie in dieser Frage desinformiert wurde, hat viele sonst aufgeschlossene und eigentlich gut informierte Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Da hätten die Grünen sofort gegenhalten müssen und nicht erst zwei Wochen später. Die vielen "Nein"--Stimmen am Stadtrand kommen sicherlich zum großen Teil von Eigenheimbesitzenden.
zum Beitrag07.08.2022 , 23:48 Uhr
Wenn man Parkrasen nicht mäht, kann man auch nicht auf ihnen spielen, lagern etc. DAs mag ja in Finnland bei so viel Land und so wenig Leuten nicht nötig sein, in Berlin aber schon. Der Verzicht auf das Mähen bewirkt nur wenig direkt für die Ökologie. Die Stilllegungsflächen sind nun wesentlich wichtiger, und vieles andere auch, ohne den Stadtbewohnern Freizeitfreude im Grünen zu vermiesen.
zum Beitrag07.08.2022 , 23:00 Uhr
Unfried sollte eigentlich alt genug sein, um zu wissen, dass die These "Das Private ist politisch" weder was mit Verbrauchertipps noch mit Betroffenheitsrhetorik zu tun hat. Schon gar nicht hat sie Claudia Roth erfunden. Vielmehr wurde sie zuerst von amerikanischen Feminsitinnen aufgestellt, die damit darauf hinwiesen, dass sich gesellschaftliche Machtverhältnisse nicht nur in der öffentlichen Sphäre, sondern auch im scheinbar Privaten niederschlagen. Damals wurde damit in erster Linie Benachteiligung und Unterdrückung von Frauen durch Männer angesprochen, die sich eben nicht nur in Gesetzen u.ä. niederschlug, sondern auch in "persönlichen" Beziehungen, und zwar bis heute. An psychischer und physischer Gewalt in Beziehungen ist nichts privates. Und es bleibt eine gesellschaftliche Aufgabe, dagegen anzugehen. Das ist aber natürlich nicht der einzige Bereich, auf den die These passt. Wemnn man das erkennt, kann man(n) das eigene Verhalten nicht außen vor lassen, sondern muss sich auch ändern. Das ist natürlich unbequem. Da zieht man doch lieber die These in's Lächerliche und reduziert sie auf Duschtipps.
zum Beitrag29.07.2022 , 02:16 Uhr
Enährung + Biodiversität "Nun soll die Landwirtschaft einen Teil ihrer Flächen nicht mehr beackern dürfen, wegen des Insektensterbens – mitten in einer eskalierenden Hungerkrise im globalen Süden, die zugleich beklagt wird." In diesem einen Satz sind so viele Irrtümer enthalten, dass es vieler Sätze bedarf, sie zu korrigieren. 1. Die Landwirte sollen nicht einen Teil ihrer Flächen nicht mehr bewirtschaften, sie dürfen es längst nicht mehr. Vielmehr wird darüber debattiert, dies wieder aufzuheben. Die gegenwärtige Krise wird ja von vielen genutzt, um wieder zurückzudrehen, was ihnen noch nie gepasst hat. 2. Die Landwirte haben natürlich nicht ihrer guten Getreideböden stillgelegt, sondern ihre jeweils schlechtesten. Darauf haben auch Vertreter der Landwirtschaft hingewiesen (natürlich nicht die vom Deutschen Bauernverband). Sie wieder zum Anbau zu nutzen, würde für die Ernährung wenig bringen, aber der Biodiversität erheblich schaden. 3. Insekten werden zum Teil auch für die Landwirtschaft als Bestäuber gebraucht. Werden sie immer weniger, sinken auch die Erträge. Das schadet dann allen, überall. 4. Wenn wir mehr Getreide exportieren wollen, sollten wir es nicht an Tiere verfüttern. Das würde sehr viel mehr Menge bringen als die Wiederinbetriebnahme von Grenzertragsböden. Darauf wurden schon häufig hingewiesen in der taz. 5. Es ist nicht wirklich im Interesse des globalen Südens, ihn von Weizenimporten abhängig zu lassen. Stattdessen sollte die örtliche Landwirtschaft befähigt werden, Dinge anzubauen, die mit dem örtlichen Klima vereinbar sind. So können sie auf eigenen Füßen stehen. Das ist nur nicht im Interesse von Weizenspekulanten. 6. Es gibt auch ohne die Stilllegungsflächen zur Zeit genug Weizen. Er ist nur nicht gerecht verteilt. Vgl. auch den Artikel taz.de/Kampf-gegen...lfen+gegen+Hunger/ in der gleichen Ausgabe der taz.
Gerechte nachhaltige Agrarpolitik und Biodiversität gehören zusammen, sind kein Gegensatz.
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