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26.07.2022 , 18:06 Uhr
Es ist nicht nur in Germany üblich, dass in Schutzgebieten (SG) Leute leben und es eine gewisse Nutzung in bestimmten Bereichen gibt. Das liegt zum einen an der Schutzgebietskategorie von sehr streng bis eher leicht (siehe hierzu: de.wikipedia.org/wiki/IUCN-Kategorie). Zum anderen an der Zonierung innerhalb eines Schutzgebietes. Da gibt es dann oftmals drei Zonen, Kern-, Rand- und Pufferzone. Von innen nach aussen sind dann auch Zutritts- und Nutzungsregeln von streng nach leicht vorgesehen. Die Jagd ist daher in vielen SG in bestimmten Bereichen erlaubt, oft jedoch streng verboten. Im zitierten Kahuzi-Biega Nationalpark dürfen z.B. lokale Bevölkerungsgruppen bestimmte Ressourcen traditionel nutzen, auch die Jagd zum eigenverbrauch gehört dazu. Für "hundertprozentigen" Naturschutz brauch man nicht weit gehen, so ist z.B. der Schweizerische Nationalpark der Kategorie Ia (höchste Schutzklasse, Wildnisgebiet) zugeordnet und man darf nur auf ausgew¨hlten Wegen in einigen Teilen des Parks wandern und forschen. Alles andere ist verboten. Erdöl ist immer ein heikles Thema im Naturschutz, und die Lobby ist stark. Im Nachbarpark des Kahuzi-Biega, dem Virunga Nationalpark, wird auch nach öl gebohrt und der Parkchef und die Ranger waren schon öfters Gewalt und Mordanschlägen ausgesetzt. www.youtube.com/watch?v=wxXf2Vxj_EU Es sind nicht "wir" gegen "die", es geht darum die Lebensgrundlagen der Menschheit zu bewahren, für die Leute vor Ort und für die Menschheit im Allgemeinen. Das man dabei aufpassen muss, nicht übers Ziel hinauszuschiessen ist richtig und heutzutage zum Glück oftmals oberste Prämisse.
zum Beitrag26.07.2022 , 17:41 Uhr
Gerade im Park Kahuzi-Biega sind die allermeisten Ranger aus der Region, oftmals Pygmäen, da sie die Gegend am besten kennen. Sie bekommen dann auch für sich und ihre Familien Wohnraum und medizinische sowie schulische Versorgung. Sie in auch diejenigen, die de Gorillas habituieren, damit man sie mit ihnen besuchen kann. Indigenes Wissen wird also einbezogen. Gegen die Wilderer habe sie oft keine Chance, da diese oft sehr brutal vorgehen und besser ausgerüstet sind...
zum Beitrag25.07.2022 , 21:55 Uhr
Ja es gibt durchaus schwierige Ansätze in den Bemühungen Biodiversität zu schützen. In Afrika und den anderen Kontinenten gleichermaßen, wenn auch oftmals anders gelagert. Ja es gibt Probleme, und ja im Ostkongo wird auch mit paramilitärisch organisierten Parkwächtern versucht den Raubbau an dem bestehenden Kahuzi-Biegz Nationalpark zu verlangsamen. Zu stoppen ist er wahrscheinlich ohnehin nicht, nur zu verlangsamen. Einseitig den westlichen Gebern die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist jedoch meines Erachtens unredlich und basiert nicht auf Fakten. Im Kahuzi-Biega Nationalpark sterben jedes Jahr Ranger bei ihrer Arbeit. In vielen Teilen des Parks können sie nicht arbeiten, da die allgemeine Sicherheitslage durch Milizen und andere bewaffnete Gruppierungen hochgradig gefährlich ist. In vielen Teilen geht es auch nicht um den Zugang zu fruchtbaren Ackerland für Kleinstbauern und -bäuerinnen sondern vielmehr um die Anlage von größeren landwirtschaftlichen Flächen für die politische Elite der Region oder aus der Hauptstadt Kinshasa. Die lokale Bevölkerung wird dabei nicht selten unter sklavenähnlichen Bedingungen als Tagelöhner benutzt. Das Gebiet ist eines der letzten Rückzugsgebiete für die Flachlandgorillas. In verschiedenen Projekten der westlichen Geben sind auch erhebliche Mittel für die Einbindung der lokalen Bevölkerung in lokale, nachhaltige Entwicklungsmaßnahmen und um den Park fest eingeplant. Bildungs- und Infrastrukturmaßnahmen sind Teil dieser Aktivitäten. Der Tourismus kann, wenn vernünftig gemanaged, einen erheblichen Anteil zu der sozio-okonimischen Entwicklung dieser Region beitragen. Fazit: Kritik ist berechtigt und hilft Verbesserungen anzustoßen. Das Ausblenden der zugrundeliegenden Problematiken (Korruption, Gewalt, Rechtlosigkeit, demographische Entwicklung, etc.), sowie der Dringlichkeit dem Artensterben endlich dezidiert entgegenzutreten (ca. alle 10 Sek. stirbt eine Pflanzen- oder Tierart irgendwo auf der Welt aus) ist nicht hilfreich.
zum Beitrag