Profil-Einstellungen
Hier könnten Ihre Kommentare stehen
Herzlich willkommen.
Auch Sie haben eine Stimme und auch die soll gehört und gelesen werden.
Hier werden alle Kommentare gesammelt, die Sie verfassen. Außerdem können Sie Kontaktmöglichkeiten hinterlegen und sich präsentieren.
Wir freuen uns, wenn Sie die taz.kommune mit Ihren klugen Gedanken bereichern.
Viel Freude beim Lesen & Schreiben.
meine Kommentare
06.05.2022 , 13:34 Uhr
Sexuelle Aufklärung ist ein sehr anspruchsvolles Thema. Mein Sohn weiß schon, dass es Kinder gibt, die zwei Mamas oder zwei Papas haben und dass Frauen sich auch in Frauen und Männer auch in Männer verlieben können. Und er weiß, dass es Zellbausteine gibt, die je zur Hälfte von dem Mann und der Frau kommen, von denen man abstammt. Als nächstes wird es dann um die Fortpflanzungsorgane von Männers und Frauen gehen. Von Identität usw. werde ich erstmal Abstand nehmen. Die Sendung mit der Maus und die Logo-Sendung zu dem Thema dazu haben wir auch ausgelassen. Es reicht erstmal, dass er weiß, dass es keine geschlechtsspezifischen Spielsachen, Hobbies, Stärken, Schwächen, Kleidungsstücke, Haartrachten, sozialen Rollen usw. gibt, dass grundsätzlich erstmal alle alles können und dürfen. Er soll so anti-sexistisch aufwachsen wie möglich.
zum Beitrag05.05.2022 , 23:04 Uhr
Ist es wirklich zielführend, Transition und Detransition quasi in einem Atemzug zu behandeln, als wären sie das Gleiche? Wird das dem Phänomen der Detransition gerecht?
zum Beitrag05.05.2022 , 17:45 Uhr
Wenn man Detransitionierern zuhört, klingt es nicht so, es wäre es einfach nur eine weitere Veränderung, die sie durchleben. Da gibt es viel Leid und Verlust and teilweise auch langfristige Folgeschäden. Und deswegen auch Wut über ausgebliebene oder falsche Beratung und Therapie. Das anzuerkennen gehört zur Empathie mit Detransitionierern dazu.
zum Beitrag03.05.2022 , 21:54 Uhr
Gerade, wenn man Kinder und Jugendliche behandelt, muss man auch bedenken, dass das Gehirn in diesem Alter noch nicht voll entwickelt ist (das ist es erst ab 25 Jahren) und dass insbesondere Defizite darin bestehen, langfristige Auswirkungen von Entscheidungen zu erkennen.
Junge Menschen (aber nicht nur die) haben teilweise auch die Vorstellung, die Medizin könne im Grunde Wunder bewirken. Manche glauben, ihr Körper lasse sich vollständig in einen des anderen Geschlechts verwandeln, inklusive funktionsfähiger Genitalien. Andere glauben, ihr Körper werde zumindest äußerlich nicht von einem des anderen Geschlechts unterscheidbar sein.
Wenn man hier mit den Betroffenen nicht ehrlich ist, kommt es später zu heftigen Enttäuschungen und noch mehr Leid. Auch über die hohe Komplikationsrate gerade bei den Eingriffen in den Urogenital-Trakt wird kaum informiert.
Insofern ist ein vorsichtiger Behandlungsansatz, der auch eine Differentialdiagnostik einschließt und mögliche zugrundeliegende Probleme anspricht, sehr ratsam. Ob darin eine konservative politische Haltung zum Ausdruck kommt, wage ich zu bezweifeln. Mit einer nicht-konservativen, kritischen Haltung zu sexistischen Stereotypen und Rollenbilder, die auch hier viel Leid versursachen, ist ein solcher Ansatz genauso kompatibel.
zum Beitrag03.05.2022 , 16:12 Uhr
Zu mehreren Ihrer Aussagen gibt es Gegenbeispiele:
Es gibt wissenschaftliche Studien aus den USA über trans-maskuline Patienten, denen auf eigenen Wunsch die Brust entfernt wurde. Die jüngsten Patienten waren 13 Jahre alt, also weit von der Volljährigkeit entfernt.
Pubertätsblocker können auch heftige Nebenwirkungen haben. In einem Beispiel hat jemand vier Jahre lang von 11 bis 15 Blocker genommen und dadurch Knochenschmerzen und Osteopenie bekommen.
zum Beitrag03.05.2022 , 15:37 Uhr
Wenn er mit Geschlecht eine Rolle in der sexuellen Fortpflanzug meint, dann hat er recht, da es beim Menschen (und vielen Tieren und Pflanzen) eben nur die zwei Rollen gibt. Eine, die auf die Produktion großer Keimzellen ausgerichtet ist, und die andere, die auf die Produktion kleiner Keimzellen ausgerichtet ist.
Auch bei ungewöhnlicher geschlechtlicher Entwicklung versucht der Körper trotzdem noch, eine der beiden Fortpflanzungsrollen auszufüllen, teilweise auch mit Erfolg. Es gibt intersexuelle Menschen, die eigene Nachkommen gezeugt haben. Für die Geschlechtszugehörigkeit spielt aber der Fortpflanzungserfolg sowieso keine Rolle. Auch unfruchtbare intersexuelle Menschen gehören, genauso wie andere unfruchtbaren Menschen, weiterhin ihrem Geschlecht an und sind auch nicht in irgendeiner Weise geringere Vertreter ihres Geschlechts.
zum Beitrag03.05.2022 , 12:22 Uhr
Ich finde es unredlich, Korte zu unterstellen, er halte intersexuelle Personen für Fehler der Natur. Mit diesen Worten sagt er das nicht. Er benennt nur, dass eine ungewöhnliche Entwicklung des Fortpflanzungstrakts kein separates Geschlecht begründet.
Es ist ja auch nicht so, dass intersexuelle Menschen eine separate, dritte Rolle bei der sexuellen Fortpflanzung einnehmen würden. Sofern sie fruchtbar sind (und das sind einige durchaus), nehmen sie die weibliche oder die männliche Rolle ein (d.h. insbesondere Produktion von Ei- oder Samenzellen). Diejenigen, die nicht fruchtbar sind, gehören trotzdem weiterhin ebenso dazu wie andere unfruchbare Frauen und Männer auch. Biologische Geschlechtszugehörigkeit ist keine Frage des Fortpflanzungserfolgs.
zum Beitrag03.05.2022 , 10:01 Uhr
Wenn ich es richtig verstehe, geht es um eine Art von innerem Gefühl von Geschlecht, das (so wird es behauptet) alle haben. Diesem Gefühl kann Ausdruck verliehen werden durch Kleidung, äußerliche Aufmachung, Stimmführung, Gestik u.a. Obwohl die äußerlichen Veränderungen eigentlich unwesentlich sind, werden sie wohl auch mit der Absicht vollzogen, von anderen als dem empfundenen Geschlecht zugehörig wahrgenommen zu werden. Ob sich die Wahrnehmung anderer so tatsächlich beeinflussen lässt, ist eine andere Frage.
zum Beitrag02.05.2022 , 22:55 Uhr
Ich glaube, die Assoziation von Namen zu bestimmten Geschlechtern wird immer schwächer. Bei manchen Namen wie z.B. Andrea braucht man schon kulturelles Hintergrundwissen um ihn einem Geschlecht zuzuordnen. Andere sind abstrakt und/oder können für beide Geschlechter verwendet werden.
Eine Geschlechtsidentität ist nach Definition subjektiv und persönlich, es handelt sich um eine Privatangelegenheit. Das meine ich mit nicht relevant für die Allgemeinheit. Es betrifft andere nicht, und spielt im gesellschaftlichen Alltag auch keine Rolle. Von manchen Leuten weiß man evtl. eine Identität, von den meisten nicht. Man fragt einander ja nicht permanent über die aktuelle Identität aus oder verkündet sie ungefragt.
Ein Vorname wird wohl hauptsächlich im Schriftverkehr zu Missinterpretationen führen können, denn wenn man einander sieht oder hört, ist der Vorname für die Interpretation durch den Gegenüber doch kaum von Bedeutung.
Trotzdem wäre es natürlich ein Gewinn an Freiheit, wenn jeder aus welcher Motivation auch immer ohne Angaben von Gründen seine Namen ändern lassen könnte. Dann könnte nämlich tatsächlich jeder einen Namen wählen, der zu ihm passt.
zum Beitrag02.05.2022 , 21:10 Uhr
Korte verschreibt selbst auch Hormone und er bemüht sich, seinen Patienten zu helfen. Wie kann seine Meinung transfeindlich sein?
zum Beitrag02.05.2022 , 20:21 Uhr
Zum Einfluss von Testosteron auf sportliche Leistungsfähigkeit kann man sich z.B. auch Grundschulkinder anschauen. Bereits in dieser Altersklasse gibt es einen leichten Vorsprung für die Jungen: Die geschlechterübergreifenden Bestleistungen auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene werden in großer Mehrzahl (aber nicht ausschließlich) von Jungen gehalten.
zum Beitrag02.05.2022 , 19:55 Uhr
Zitat Korte: "Die Mechanismen, mit denen ein Organismus die jeweiligen Keimzellen produziert, die sind durchaus störanfällig. Deshalb gibt es sogenannte Intersex-Formen. Die sind aber kein Beleg dafür, dass es mehrere Geschlechter gibt." Er behaupt also nicht die Nicht-Existenz intersexueller Menschen.
zum Beitrag02.05.2022 , 16:48 Uhr
Der Professor würde sicher aus allen Wolken fallen, wenn er wüsste, dass es auch Länder gibt (z.B. die USA), in denen Fußball eher als "Mädchensport" denn als "Jungensport" gilt...
zum Beitrag02.05.2022 , 16:43 Uhr
Das Gehirn ist plastisch, es spiegelt gelebte Erfahrung, Interessen etc. wider. Ein Musiker hat nicht etwa von vorneherein ein "Musiker-Gehirn", sondern sein Gehirn entwickelt durch seine Tätigkeit und die regelmäßig wiederholt Übung bestimmte Merkmale an.
Die Aussage, ein Gehirn habe ein anderes Geschlecht als der übrige Körper ist reine Metaphorik. Und die (bis in die Gegenwart reichende) Historie dahinter ist nicht gerade ein Ruhmesblatt der Hirnforschung (Stichwort: Neurosexismus).
Auf eine der vielfältigen möglichen Arten nicht in jeder Hinsicht Teil des Mainstreams zu sein kann (bei ausreichender Dauer bzw. Wiederholung) zur Folge haben, dass das Gehirn vom vermeintlich zu erwartenden "Durchschnitt" abweicht, und dass das sogar in Messungen erkennbar ist.
zum Beitrag02.05.2022 , 13:43 Uhr
Korte hat recht. Es braucht keinen juristischen Eintrag einer Identität. Wenn es den gäbe, müsste man aus Prinzip alle Geschlechtsidentitäten gleich behandeln, man hätte also nicht nur maskulin und feminin, sondern auch agender, demiboy, azurgirl, venufluid und wie sie alle heißen.
Das mag man interessant finden oder auch nicht, relevant für die Gesamtgesellschaft ist es nicht. Wir brauchen weder nach Identitäten getrennte Wettkampfkategorien im Sport noch nach Identitäten getrennte Gefängnisse.
zum Beitrag14.04.2022 , 21:51 Uhr
Es gibt verschiedene niedere Beweggründe für Gewalttaten. Im Sinne der Prävention ist es sinnvoll, sie auseinander zu halten und zu analysieren. Was es bringen sollte, ein Ranking zu bilden, sehe ich nicht.
Zur Frage nach dem Grund für Gewalt und Diskriminierung gegen Kranke und Behinderte: Es gibt Leute, die bestimmte Arten von Krankheit oder "Schwäche" so sehr verachten, dass sie den Betroffenen das Recht zu leben absprechen. Ob diese Leute sich aber wirklich davon beinflussen lassen, was von medizinischen Fachgesellschaften als Krankheit eingeordnet wird, und was nicht, kann ich nicht beurteilen.
Die Frage nach dem Umfeld lohnt es sich zu verfolgen. Der Bericht legt aber nahe, dass hier die Gewalttätigkeit nicht auf einen einzelne Tat und wahrscheinlich auch nicht auf eine einzelne Opfergruppe beschränkt war.
zum Beitrag13.04.2022 , 19:26 Uhr
Eine schlimme Straftat, und auch wegen des geringen Alters der Täter schockierend!
Ich finde es im Sinne der Prävention wichtig auch die Täterperspektive und das Motiv zu analysieren. Haben sie das Opfer tatsächlich aufgrund der Transidentität angegriffen, wussten sie überhaupt von dieser, oder haben sie es aufgrund von Non-Konformität mit maskulinen Stereotypen angegriffen? Oder haben sie das Opfer vielleicht für homosexuell gehalten und deswegen angegriffen?
Die angesprochene Patho
zum Beitrag