Die schönen Warenwelten der Kindheit in den 70er-Jahren waren Massenindustrie, aber sie übten einen Zauber aus. Der ist verflogen in dem Maße, wie Spielzeug zu Ramsch herunterkommt. Eine Weihnachtsgeschichte von Roger Behrens
Ein Jahr nach dem Hamburger G20-Gipfel wird klar, dass linke Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen desavouiert ist. Die affirmativen Kräfte haben Oberwasser.
HIGH FIDELITY Der Schallplattenmarkt boomt, doch die Plattenläden haben es schwer. Wer deswegen allerdings von einer Krise der Musikindustrie redet, hat nichts verstanden ➤ Schwerpunkt SEITE 43–45
VERWEIGERUNG Die Rote Flora hat sich einer neuen, emanzipatorischen Kommunikation verschrieben, die von außen nicht immer leicht zu entschlüsseln ist. Auch deshalb ist sie nicht der Darling des Feuilletons – zumal es inzwischen andere Akteure gibt, die das Unbehagen an der Stadtentwicklung in griffige Bilder fassen, aber gleichzeitig Partner des politischen Establishments sind
Politisiert hat ihn der Blick durch die Kamera: Der Dokumentarfilmer Peter Overbeck liest in der Neuen Gesellschaft aus seinem jüngst edierten Buch „Gott ist Brasilianer“
Der öffentliche Raum als Orchestergraben: Die Gruppe Ligna und Jens Röhm laden am Sonnabend unter dem Titel „Wählt die Signale!“ zum ersten Radiokonzert für 144 Mobiltelefone ein
Lässt sich denn Pazifismus lernen? Der Reformpädagoge Hartmut von Hentig diskutiert heute im Philosophischen Café des Literaturhauses über Bildungskonzepte nach PISA
Der Kochsalon in der Bernhard Nocht-Straße will „Inbiss“ sein und hat nun auch seinen eigenen Soundtrack: Die Compilation „Gar!“ versammelt etwas verkochte Klassik
Die Kunst diskutiert die Kunst: Ein Abend mit Holger Kube Ventura und Georg Schöllhammer setzt die Veranstaltungsreihe im Kunstverein zur Kunst und Politik in den neunziger Jahren fort
House, Elektro-Pop und Emocore für den Erhalt einer kritischen Stimme: Studio F-Party des „Freien Sender Kombinats“ auf den drei Ebenen der Roten Flora – auch ein Zeichen gegen innerlinken Irrsinn
Geschichte und Widerspruch: Mit Gilberto Gil dockt die tropikalistische Linke am Dienstag im Stadtpark an verwandte subversive Pop-Spielweisen an – er covert Bob Marley
Radiowellen plus kollektive Phantasie gleich Subversion: Die „Mental-Radio-Show“ von Lignas Musikbox will im Rahmen der artgenda Psikräfte nachweisen – und im Neuen Cinema sowie über den Äther Lenin neu interpretieren