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Archiv-Artikel

Einblick (578)

Mirjam Thomann, Künstlerin

ZUR PERSON

■ Mirjam Thomann, 1978 in Wuppertal geboren, studierte Bildende Kunst in London und Hamburg. Neben ihrer Arbeit als Künstlerin schreibt Thomann auch für Texte zur Kunst und ist Teil des Buchladen- und Verlagskollektivs b_books. Zuletzt verbrachte sie im Rahmen eines Stipendiums sechs Monate in Los Angeles. Ihre Ausstellung Better Living ist zurzeit bei Nagel Draxler zu sehen.

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

MT: Ich finde Ausstellungen mit Tieren gut. Gerade heute habe ich mir „Kultur der Affen“ im HKW angeschaut. Die interessantesten Kapitel waren „Der Affe und der Andere“ und „Affen als Subjekte“. Außerdem gibt es dort den tollen Maskenaffenfilm von Pierre Huyghe und zwei Affenporträts von Rosemarie Trockel aus den 1980er Jahren zu sehen – die starren richtig zurück. Am Freitag eröffnet schon die nächste gute Tierausstellung: „Animal Photographers“ im Acud-Projektraum, Veteranenstraße, da möchte ich auch hin.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen?

Die schönsten Konzerte habe ich im Festsaal Kreuzberg gesehen. Wenn ich jetzt daran vorbeifahre, denke ich immer: Schade, dass der abgebrannt ist. Ich erinnere mich besonders an Auftritte dort von Jonathan Richman, Mutter und Feine Sahne Fischfilet. Im September spielt Bryan Ferry, den schaue ich auch gerne an. Mit Klubs kenne ich mich nicht so aus. Außer in der Panorama Bar und dem About Blank war ich fast nirgendwo, aber an diesen beiden Orten hat es mir meistens gefallen. Für richtige Drinks empfehle ich die Schwarze Traube in der Wrangelstraße – knock, smile and loosen the grip!

Welche Zeitung/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den

Alltag?

Ich lese Straßen aus Zucker und freue mich auf die Sommerausgabe von Starship. Mein Lieblingsmagazin aber ist Sunset aus Kalifornien. Leider ist es hier sehr schwer zu bekommen, ich lese deswegen meist nur einzelne Artikel online. Darin geht es nur um Themen, die für das Leben in Berlin keinerlei Rolle spielen – wie „Camper in style: how to cook excellent outdoor meals“. Für meine Arbeit waren gerade außerdem „The Anthology of Women’s Travel Writing“ und die gesammelten Non-Fiction-Texte von Joan Didion sehr wichtig.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude?

In Ruhe arbeiten und abhängen mit Freunden.