IN ALLER KÜRZE

Widerstand gegen Zelte

Linkspartei und der Verein Fluchtraum Bremen fordern die Zelt-Unterbringung für Flüchtlinge zu stoppen. Nach einem Besuch in einem neu errichteten Zelt auf dem Stadtwerder prangerten die Fluchtraum-Mitarbeiterin Sylvia Pfeifer und die Linken-Flüchtlingspolitikerin Sofia Leonidakis „massive“ Verletzungen von Jugendhilfestandards an. In dem Zelt leben etwa 30 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus dem Heim in der Steinsetzer Straße, das wegen Hygiene-Mängeln renoviert werden muss. Pfeifer sagte: „Die Jugendlichen leben isoliert und werden sich selbst überlassen“. Keiner besuche die Schule, habe eine Amtsvormundschaft oder Aufenthaltspapier. Leonidakis sah „keinerlei Verbesserung“ zur Steinsetzer Straße. Die Jugendlichen seien „auf engstem Raum Bett neben Bett“ untergebracht, die Schlafbuchten durch Bauzäune voneinander getrennt. „Weniger Privatsphäre geht nicht“, so Leonidakis. Beide forderten, das Großzelt sofort zu räumen und die Jugendlichen dezentral unterzubringen.

DHL im Ausstand

Rund 250 MitarbeiterInnen des Paketlieferdienstes DHL Home Delivery in Bremen werden heute und morgen von der Gewerkschaft ver.di zum Streik aufgerufen. Ver.di verlangt 5,5 Prozent mehr Lohn – die Verhandlungen darüber sind zunächst gescheitert. DHL hat insgesamt etwa 2.000 Beschäftigte. „Die Verweigerungshaltung der Arbeitgeber stellt eine unerhörter Missachtung der Leistung der MitarbeiterInnen dar“, so ver.di.

Piratenpartei hat neuen Landeschef

Die Piratenpartei hat einen neuen Landesvorstand gewählt. Neuer Vorsitzender ist Arend Vogtländer, der die Piraten auch im Beirat Hemelingen als Abgeordneter vertritt. Seine Stellvertreter sind Volker Menge und Erich Sturm. Die Zustimmung der SPD zur Vorratsdatenspeicherung und der „schrittweise Verlust unserer Bürgerrechte“ oder die antiquierte Haltung der Bundesregierung zum Thema „Ehe für alle“ sind nach Vogtländerts Worten Beweis dafür „wie wichtig die Piratenpartei ist“.

Neue Lernplattform

Bremen führt als erstes Bundesland eine landesweite und web-basierte Lernplattform mit dem Namen „itslearning“ ein. Sie ist einheitlich für alle Schule, soll zeit- und ortsunabhängig für Aufgaben, Unterrichtsinhalte, Bilder, Töne und Nachrichten genutzt werden können und die Zusammenarbeit der Schulen untereinander sowie mit dem Bildungsressort und dem Landesinstitut für Schule vereinfachen. Das System kann künftig auch Fortbildung oder zentrale Abschlussprüfungen benutzt werden. Die Einführung erfolgt seit 2014 mit jeweils 25 Schulen. Nun wurde auch die formal erforderlichen Rahmenbedingungen geschaffen. (taz)