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Archiv-Artikel

„Studieren mit Kind“

FAMILIE Die Universität Hamburg hilft Studierenden, den Spagat zwischen Kind und Hörsaal zu meistern

Von VAR
Angelika Paschke-Kratzin

■ 53, ist stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Universität Hamburg und forscht als Lebensmittelchemikantin.

taz: Frau Paschke-Kratzin, sind Familie und Studium ein Widerspruch?

Angelika Paschke-Kratzin: Mit Sicherheit nicht. Man kann Studium und Familie miteinander verbinden. Für Fächer wie Geistes-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften kann man von zu Hause aus arbeiten. Das macht es einfacher, den Alltag zu organisieren. Im naturwissenschaftlichen Studium ist das etwas schwieriger, weil man während der Forschungstätigkeit viel im Labor steht – manchmal von morgens bis abends. Ausgeschlossen ist es aber nicht.

Bietet die Studienzeit mehr Flexibilität, Kind und Karriere unter einen Hut zu bekommen, als das spätere Berufsleben?

Das kommt darauf an, welchen Beruf man später ausübt und ob es eine Teilzeitstelle oder eine volle Stelle ist. In manchen Fällen, kann es genauso einfach sein, das zu organisieren, wie während eines Studiums. Es kann aber auch schwieriger sein.

Wie helfen Sie Studierenden mit Kind?

Wir bieten Studierenden und Angestellten der Universität Hamburg im Familienbüro eine Beratung an. Viele möchten wissen, wie sie ihr Studium und ihre Prüfungen mit Kind organisieren können. Außerdem vermitteln wir zu den einzelnen Studienbüros, die dann genau abgestimmt auf das Studienfach und die jeweilige Prüfungsordnung sagen können, welche Möglichkeiten es gibt.

Wie viele Studierende mit Kind gibt es aktuell in Hamburg?

Es gibt vom Studierendenwerk eine Erhebung, dass acht Prozent der Studierenden in Hamburg ein Kind haben. Einige von ihnen nehmen die universitäre Kinderbetreuung in Anspruch.

Unterstützen Sie auch Universitätsmitarbeiter und Studierende, die ihre Angehörigen pflegen?

Ja. Wir beraten sie sowohl individuell als auch auf Veranstaltungen. Den Angestellten zeigen wir zum Beispiel, welche Freistellungsmöglichkeiten und Home-Office-Möglichkeiten sie haben. Und wenn sich Studierende in so einer Familiensituation befinden, gucken wir, ob sie ihre Fristen eventuell verändern können.

Was wollen Sie mit den Veranstaltungen zum internationalen Tag der Familie erreichen?

Wir möchten, dass die Studierenden und Angestellten die Angebote des Familienbüros besser kennenlernen. Viele wissen gar nicht, das sie bei uns Hilfestellung bekommen.  INTERVIEW: VAR

Aktionen zum Internationalen Tag der Familie an der Universität Hamburg: 11 bis 15 Uhr, vor dem Audimax, Von-Melle-Park 4