DIE WERBEPAUSE : Bitte lachen
Drei deutsche Mittelklassewagen, nebeneinander aufgereiht. Helles Licht aus dem Hintergrund schmückt die Fahrzeuge. Im Mittelpunkt stehen aber nicht Audi und Co, sondern weiße Buchstaben. Die Botschaft: „Die günstigste Gelegenheit, mal einen Deutschen zu treten.“
Bitte? Was ist denn hier passiert? Wen will der Autoverleiher Sixt mit diesem Werbeplakat anlocken? Die Schweizer. Natürlich! Hat sich Sixt mit der aktuellen Kampagne etwa ein Eigentor geschossen? Immerhin gehören die Deutschen mit etwa 300.000 Zugezogenen zu der größten Einwanderergruppe der Schweiz.
Der Shitstorm in sozialen Medien hat nicht lange auf sich warten lassen. Einige finden die Werbung nur grenzwertig, andere wittern gleich Ausländerfeindlichkeit. Eine Nutzerin attestiert der Werbeabteilung von Sixt gleich Totalversagen.
Nazis! Bei Sixt! Oje! Dennoch meine herzlichen Glückwünsche, liebes RTL/Sat.1- Publikum. Wieder einmal beweist du, dass du mit deinem altbackenen Machohumor zwar herzlich über Mario Barths Freundin oder Kaya Yanars Türkenwitze lachen kannst, aber wenig über dich selbst. Und schon gar nicht über dein heiliges Kulturgut, dein Auto. Dass Sixt einen Ruf für ausgefallene Werbeaktionen hat, ist dir egal! Ein Nutzer machte auf Facebook seinem Ärger deutlich Luft: „Dümmer geht’s nicht mehr!“ Damit schrieb er, ganz unbeabsichtigt, eine gute Selbsteinschätzung. MAB