Fanpost :
Alles Altpapier
■ betr.: WM-taz allgemein
Es wird Zeit, dass die JournalistInnen-Riege wieder ordentlicher und sinnvoller Tätigkeit zugeführt wird. Diese aufgeblähten Berichterstattungen lassen mir die Galle hochkommen. Es reicht mir völlig, dass von meinen Rundfunk- und Fernsehgebühren ständig ein Kanal voll mit Fußball ist. Und dazu eine taz mit südafrikanischer Hofberichterstattung – zu viel des Unerträglichen! UWE WOLFF, Berlin
Fußball-Autoritarismus
■ betr.: Foto zum Public Viewing, WM-taz vom 25. 6. 10
Foto Public Viewing: ein Kunstwerk. Vor dem Auge des Historikers steigt ein berühmtes Bild auf: 1830, Eugene Delacroix, „Die Freiheit führt das Volk.“ Wohin führt uns die Frau aus Berlin? Dazu Slavoj Zizek: „ein neuer Autoritarismus (…), in dem lediglich die kleinen Freiheiten der Sexualität und des Konsums bestehen“ (taz vom 25. 6.). Und des Sportkonsums! WOLFGANG WIEMERS, Münster
Romantisch geht anders
■ betr.: „Braucht diese Pfeife Hilfe?“, WM-taz vom 29. 6. 10
Jawohl, diese Pfeife braucht Hilfe. Denn was die im Contra gegen Videobeweise von sich gibt, ist weder romantisch noch altmodisch, sondern zeugt von glatter Realitätsverkennung. JOHANNES LUTZ, Fürth
Krieg gewonnen
■ Betr.: „Sorry, das war kein Tor!“, WM-taz vom 28. 6. 2010
Der Fußball-Gott sieht alles. Späte Rache nach dem Wembley-Tor von 1966. Deutschland gewinnt hochverdient den Fußballkrimi gegen England bei der WM in Südafrika. Der 3. Weltkrieg wurde gewonnen. Der Held von Bloemfontein heißt Thomas Müller mit seinen zwei Torkanonen. In Kapstadt, am Kap der guten Hoffnung, ist jetzt alles möglich! ROLAND KLOSE, Bad Fredeburg
Regierung sollte mitspielen
■ betr.: „Mit Allah für Deutschland“, WM-taz vom 1.7.10
Wie schon 2006 zeigt ebenso diese Weltmeisterschaft, dass die Integration von jungen Menschen aus Familien mit Immigrationshintergrund weitaus besser verläuft, als es viele konservative Politiker gerne an die Wand malen. Schließlich bedeutet der Ehrgeiz, für Deutschland mitzujubeln, auch ein hohes Maß an Identifikation mit dieser Gesellschaft, selbst wenn man sich ihr nicht ganz anpassen und seine eigene Mentalität bewahren will. Daher sollte die Bundesregierung den Ball aufnehmen, den ihr dieses Sommermärchen bietet und über eine chancengerechtere und lebenswirklichere Politik wie etwa der Ausweitung der doppelten Staatsbürgerschaft nachdenken.
RASMUS PH. HELT, Hamburg
„Neodeutscher“ Nationalismus
■ betr.: „Schwarz-Rot-Hass“, WM-taz vom 1. 7. 10
Ich danke euch von Herzen für den kleinen, in seiner Aussage aber sehr großen Artikel. Er liefert viele relevante Argumente für den Fakt, warum JEDE schwarz-rot-goldene Fahne – unabhängig davon, ob sie von einer/einem Migranten/Migrantin in Neukölln benutzt wird – ein nationalistisches Symbol darstellt. Allerdings kann dieser Artikel nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich auch die taz in ihrer übermäßigen Berichterstattung über die WM mit einem „neodeutschen“ Nationalismus angefreundet hat. Der tägliche WM-Teil, den ich mit meinem Abo leider mitfinanziere, wirkt allein aufgrund seines ausströmenden „Wir“-Gefühls verstörend.
SEBASTIAN HEINDEL, Leipzig
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