hamburg heute
: Herr Popov sucht das Licht

Der Russische Staatszirkus gastiert in Hamburg und präsentiert unter anderem den Clown Oleg Popov

Oleg Popov mag 77 Jahre alt sein, einer der bekanntesten Clowns der Welt, ausgezeichnet, verehrt und hofiert, aber seine rote Clownsnase, die bastelt er sich immer noch selbst. Sagt er jedenfalls. Wenn die Nase sitzt, dann stülpt er sich die blonde Perücke über, setzt die karierte Mütze auf und geht in die Manege. Derzeit steht die in Hamburg auf dem Heiligengeistfeld, und das heißt für Popov: Zwei Vorstellungen pro Tag. Bis zum 13. Januar.

Popov, der Superstar der ehemaligen Sowjetunion, lebt mit seiner Frau in einem Örtchen in der Nähe von Nürnberg. Auf Tour ist er wieder, weil er sagt: „Wenn ich mich zur Ruhe setze, dann ist das Leben doch vorbei.“ Und weil er in Russland gerade mal 400 Rubel Rente bekommen würde – was Popov höchst verärgert hat.

Beim Russischen Staatszirkus ist Popov zwar ein großer Name, in der Eigenwerbung aber taucht er nicht als Erstes auf. Überrundet haben ihn beispielsweise eine Truppe brasilianischer Motorrad-Stuntmen, die im Globe of Death ihre Kreise ziehen. Oder die Akrobatin Julia Urbanovitch, die als Spiderwoman Luftakrobatik vorführt. Popov dagegen wird wohl nicht darauf verzichten, seine bekannteste Nummer zum Besten zu Geben: Ein Scheinwerfer wird seinen Lichtkegel auf ihn werfen, ihn wärmen, und Popov wird versuchen, das Licht zu fangen – um es dann den Zuschauern zu bringen. KLI

Aufführungen um 14 und um 18 Uhr