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Archiv-Artikel

Kampf um Gazastreifen

Regierung greift vor Bush-Besuch hart durch im Gazastreifen: Elf Palästinenser sterben bei Vorstößen

BERLIN ap/afp/rtr ■ Vor dem Besuch von US-Präsident George Bush erhöht Israel den Druck auf die Hamas im Gazastreifen. Bei Luftangriffen und Vorstößen am Boden wurden binnen 24 Stunden elf Palästinenser getötet. Die anhaltende Drosselung von Energielieferungen führte dazu, dass der Strom täglich für acht Stunden abgeschaltet wird, teilte die Versorgergesellschaft gestern mit. Israels Premier Ehud Olmert begründete das verschärfte Vorgehen mit einem Raketenangriff auf Aschkelon am Donnerstag, den er „Eskalation der Terroraktivitäten“ nannte.

Indes protestierten tausende israelische Araber in Nazareth im Norden Israels friedlich für die Aufhebung der Abriegelung des Gazastreifens. Die Demonstranten zogen durch die Innenstadt und forderten auf Transparenten, die „kriminelle Blockade des Gazastreifens“ zu beenden sowie die Wiederherstellung der palästinensischen Einheitsregierung aus Vertretern der radikalislamischen Hamas und der Fatah von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

Israelis und Palästinenser erklärten gestern, sie würden noch vor der Ankunft Bushs Friedensgespräche wiederaufnehmen. Für heute sei ein Treffen zwischen Israels Außenministerin Zipi Livni und dem palästinensischen Ex-Ministerpräsidenten Ahmed Kureia geplant. Ziel sei es, sich auf ein Abkommen für Gespräche zu einer Zwei-Staaten-Lösung zu einigen. Morgen würden voraussichtlich Gespräche zwischen Olmert und Abbas stattfinden. Ferner wurde ein Sonderausschuss zur Erörterung der Schlüsselfragen im Nahostkonflikt gebildet, der seine Arbeit unmittelbar nach dem von Mittwoch bis Freitag geplanten Bush-Besuch beginnen soll.