: Millionen für den Boss
Gewerkschaft kritisiert „goldenen Handschlag“ für den Chef des US-Immobilienfinanziers Countrywide
WASHINGTON afp ■ Die geplante Übernahme des angeschlagenen US-Immobilienfinanziers Countrywide Financial durch die Bank of America wird zumindest für Countrywide-Chef Angelo Mozilo ein lohnendes Geschäft: Er erhält nach Gewerkschaftsangaben einen „goldenen Handschlag“ von 115 Millionen Dollar, das sind 78 Millionen Euro.
Außerdem solle Mozilo nach seinem Ausscheiden sein Firmenflugzeug weiter nutzen dürfen, berichtete am Wochenende der Chef der Gewerkschaft SEIU International, Andy Stern. Und offenbar besonders wichtig: Auch die Beiträge für Mozilos Golfklub werden bis ins Jahr 2011 von besagter Bank bezahlt.
Die Bank of America will Countrywide per Aktientausch übernehmen. Das größte Hypothekenhaus der USA war durch die US-Immobilienkrise ins Schleudern geraten. Deshalb sollen jetzt unter anderem 12.000 Stellen gestrichen werden. Das heißt, dass rund 20 Prozent aller Beschäftigten betroffen sind.
In den USA hatten sich im vergangenen Jahr die Fälle gehäuft, in denen einkommensschwache US-Hausbesitzer ihre Darlehen wegen steigender Zinsen nicht mehr abzahlen konnten. In einer Art Dominoeffekt löste dies eine weltweite Krise aus, weil die schlecht abgesicherten Kredite von Bank zu Bank als Geldanlage weitergereicht worden waren.