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Monsieur arbeitet so viel

betr.: „Paradies mit strengem Lehrplan“, taz vom 9. 1. 08

Bernhard Pötter bestätigt Beobachtungen und Vermutungen, die ich selbst in Gesprächen und Besuchen bei französischen Freunden gemacht habe: die „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ lastet hauptsächlich auf den Schultern der Frauen, die Männer delegieren sie an Krippe und École maternelle und Mithilfe im Haushalt ist eine Zumutung, monsieur arbeitet ja so viel.

In der viel beschworenen École maternelle werden mindestens zwanzig Dreijährige von einer Lehrerin betreut, und das geht, wie wir uns alle vorstellen können, nur mit der beschriebenen Disziplin der Kinder, die stundenlang stillsitzen und lernen.

Und der erworbene „Wissensvorsprung“ der französischen Kinder? Keiner, wenn man es mit einer mit ausreichend Erzieherpersonal ausgestatteten Kita in Berlin-Schöneberg vergleicht, die unser Sohn besucht. Statt mehr Disziplin durch große Gruppengrößen wie in Frankreich sollten wir lieber für einen höheren Betreuungsschlüssel in den Kitas kämpfen, damit unsere Kinder neben Wissen auch weiterhin Selbstständigkeit und Fertigkeiten erlangen können, die zu meiner Studienzeit in Frankreich deutsche Studis durchaus positiv von ihren französischen KommilitonInnen unterschieden hat.

KERSTIN KLOPP-KOCH, Berlin

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