: Schwefelarm im Hafen
Erste Ostsee-Reederei mit schwefelreduziertem Treibstoff. Verkauf des Lübecker Hafens nähert sich der Entscheidung
Die Reederei TT-Line verwendet auf ihren Fährschiffen auf der Ostsee während der Hafenliegezeiten nur noch Treibstoff mit extrem niedrigem Schwefelgehalt. Das teilte der Geschäftsführer der Reederei, Hanns Heinrich Conzen, gestern in Travemünde mit. Die Umstellung ist Teil des „Green Bridge Konzeptes“ der Reederei. Durch den Einsatz von Gasöl statt Schweröl würden die Fährschiffe schon jetzt die ab 2010 geltenden EU-Abgaswerte einhalten können.
Der seit Mitte 2006 in Ost- und Nordsee einzig zugelassene schadstoffreduzierte Treibstoff hat einen Schwefelgehalt von nur noch 1,5 statt bisher 4,5 Prozent. TT betreibt die Fährlinien von Travemünde und Rostock ins schwedische Trelleborg.
Die Deutsche Bahn will bis 2015 rund 200 Millionen Euro in den Ausbau der Schienenanbindungen der Ostseehäfen investieren. Speziell für Lübeck und das vorgelagerte Travemünde plant sie den zweigleisigen Ausbau sowie die Elektrifizierung der zum Hafen führenden Strecken. Das geht aus einem Masterplan hervor, den die Bahn in Lübeck vorgestellt hat.
Der Vorstand der DB-Cargotochter Railion, Eckart Fricke, sagte, der Ausbau sei eine wichtige Investition in die Zukunft. Nur ein leistungsfähiges Netz garantiere, dass die wachsenden Containerströme über die Häfen zuverlässig zu Kunden im Hinterland abfahren können.
Prognosen sagen voraus, dass der Lübecker Hafen bis 2015 seinen Umschlag um mehr als 40 Prozent auf 44 Millionen Tonnen steigern wird. Damit würde die einstige Königin der Hanse ihre Position als größter deutscher Ostseehafen festigen.
Zugleich wurde bekannt, dass nur noch drei Unternehmen am Kauf von 25,1 Prozent der Lübecker Hafen-Gesellschaft interessiert sind. Neben der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sind noch der Logistikkonzern Rhenus und die Immobilienfirma Rreef, eine US-Tochter der Deutschen Bank, im Rennen. Am 4. März will die Lübecker Bürgerschaft nach weiteren Verhandlungen über den Verkauf entscheiden. SMV