WAS MACHT EIGENTLICH ... Madonna? : Sich rar
Wahrscheinlich sitzt sie gemütlich im Hotelzimmer und grinst sich eins: Heute Abend wird Madonna, der Welt größter Popstar, auf der Berlinale ihren ersten Film vorstellen. Doch schon seit Tagen, so kursieren nicht verstummen wollende Gerüchte, soll sich die 49-Jährige in der Stadt aufhalten. Nur: Gesehen hat die Dame noch niemand, selbst die in Massen in der Stadt weilenden Paparazzi sind bislang erfolglos geblieben.
Umso greller werden die Blitzlichtgewitter heute Abend vor der Premiere ihrer ersten Regiearbeit „Filth and Wisdom“ („Schmutz und Weisheit“) ausfallen. Madonnas Auftritt gilt als einer der Höhepunkte der Filmfestspiele, die Hysterie dürfte ähnlich groß sein wie zur Eröffnung, als die Rolling Stones den roten Teppich betraten.
Dabei hat die Popoma gegenüber den Rockopas einen Vorteil: Sie schafft es noch, etwas Neues zu machen, und muss nicht nur – wie die Stones – vom Ruhm wilder, aber längst vergessener Tage zehren. So sind sogar Filmkritiker nervös ob ihres Debüts, in dem sie – ebenfalls anders als die Stones im Eröffnungsfilm – keineswegs eine Rolle spielt. In „Filth and Wisdom“ halten sich drei mehr oder weniger junge Londoner mit harten, teilweise bitteren Jobs über Wasser, um sich ihren Traum zu erfüllen. Ähnlich wie viele Leute in Berlin. Ist Madonna also undercover in der Stadt unterwegs, um noch zu recherchieren, etwa für einen zweiten Teil ihres Films?
Wohl kaum. Vermutlich sitzt sie gemütlich im Hotel, grinst sich eins – und freut sich auf den Abend. BIS FOTO: AP