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Archiv-Artikel

Bei Fisch fehlt es an Biokriterien

Fisch kommt immer seltener aus freien Gewässern auf den Tisch. Rund die Hälfte des weltweiten Fischbedarfs wird aus Aquakulturen gedeckt. Weltweit sind das 50 bis 60 Millionen Tonnen. Immer mehr Verbraucher begegnen dieser Massenproduktion jedoch mit Skepsis. Die Branche präsentiert deswegen Biofisch als neuen Trend. Allerdings wird ausgerechnet Fisch, der unter natürlichen Bedingungen ohne jede Zusatzstoffe in freien Gewässern aufgewachsen ist, nie als Bioprodukt auf den Markt kommen. Bei Biofisch handelt es sich ausschließlich um Zuchtprodukte. Zertifizierte Zuchtbetriebe dürfen bei der Aufzucht nur Futtermittel aus ökologischem Anbau einsetzen. Außerdem gelten strenge Maßstäbe beispielsweise für die Fischdichte in den Kulturgewässern. Vor allem sind Zusätze wie Hormone, Farbstoffe oder Medikamente verboten. Der Trend zum Biofisch hat aber auch Schattenseiten: Die großen Zertifizierer verteilen Gütesiegel, ohne sich um den Absatz zu kümmern. So wird der Markt zeitweise mit Bioprodukten zu Billigpreisen überschwemmt, die den höheren Aufwand in der naturnahen Produktion nicht annähernd decken. Deshalb will die Branche gemeinsame Qualitätskriterien und Vorgehensweisen für die Zertifizierung diskutieren.