Kunst wieder frei

Bei der Wiedereröffnung der Ausstellung „ZOG“ plädiert Innensenator Körting (SPD) für die Freiheit der Kunst

Die von Muslimen wegen einer Mekka-Karikatur attackierte Ausstellung „ZOG“ dänischer Künstler ist am Dienstag in Anwesenheit von Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) und Vertretern der türkischen Gemeinden in Deutschland wiedereröffnet worden. Dabei wurde die Freiheit der Kunst als Grundrecht betont, aber auch für Rücksichtnahme auf religiöse Gefühle plädiert. Auch Politiker des Bezirksamtes Mitte waren in die Galerie Nord des Kunstvereins Tiergarten (Turmstraße) gekommen.

Die Ausstellung war vergangene Woche nach Gewaltandrohungen von Muslimen aus Sicherheitsgründen geschlossen worden. Sie hatten ein Plakat der dänischen Künstlergruppe Surrend kritisiert, auf dem die würfelförmige Kaaba in Mekka zu sehen ist, das zentrale Heiligtum des Islam, und darunter die Textzeile „Dummer Stein“. Daneben hängt allerdings auch ein Plakat mit einem Mann mit orthodoxer jüdischer Kopfbedeckung und der Zeile „Dummer Hut“. „Ich sehe mit dieser Ausstellung keine Probleme, die Aufregung kann ich nicht verstehen“, sagte Körting „als der für Sicherheit Verantwortliche“ beim Rundgang. Kunst und Religionsfreiheit seien schützenswerte Grundrechte. Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde in Deutschland forderte die Muslime zu „mehr Gelassenheit“ auf. DPA