: SPD und ihr Vorsitzender im Umfragetief
Sozialdemokraten finden nur noch 24 Prozent Zustimmung. Linke erreicht mit 14 Prozent Jahreshöchstwert
HAMBURG DPA ■ Die SPD und ihr Vorsitzender Kurt Beck haben nach der Kursänderung im Umgang mit der Linken erheblich an Zustimmung verloren. In der am Mittwoch veröffentlichten wöchentlichen Forsa-Umfrage für Stern und RTL sackte die Partei binnen einer Woche um 4 Prozentpunkte auf 24 Prozent ab.
Von der Schwäche der SPD profitieren Union und Linke, die je 2 Punkte gewinnen. CDU/CSU liegen nun bei 38 Prozent, die Linke erreicht mit 14 Prozent erneut ihren Jahreshöchstwert. Für die FDP würden wie in der Woche zuvor 10 Prozent stimmen. Die Grünen kletterten um 1 Punkt auf ebenfalls 10 Prozent.
52 Prozent der Bundesbürger sehen die Linke nicht als Partei an, mit der andere Parteien zusammenarbeiten sollten. 42 Prozent können sich eine Kooperation mit der Linken vorstellen. Auch SPD-Anhänger sind hier gespalten: 48 Prozent halten eine Zusammenarbeit mit der Linken für denkbar, ebenso viele lehnen sie ab.
Dass die SPD-Spitze auch den westlichen Landesverbänden ihrer Partei freie Hand für eine Zusammenarbeit mit der Linken gegeben hat, stößt in der Bevölkerung auf breite Ablehnung. 60 Prozent der Deutschen halten die Entscheidung für falsch, nur 33 Prozent finden sie richtig. Auch viele SPD-Anhänger lehnen den Richtungswechsel ab: 58 Prozent sind gegen, 39 Prozent für eine Annäherung an die Linke.
Nur noch 14 Prozent würden SPD-Chef Beck laut den Umfrageergebnissen direkt zum Kanzler wählen – das sind 4 Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor. Auch im eigenen Lager büßte Beck an Zustimmung ein: Nur noch ein Viertel der SPD-Anhänger spricht sich für ihn als Kanzler aus (minus 6 Punkte im Vergleich zur Vorwoche). Kanzlerin Angela Merkel (CDU) liegt mit 56 Prozent weit vor Beck. Für sie würden sich sogar 40 Prozent der SPD-Wähler entscheiden.
Eine knappe Mehrheit der Bürger, 49 Prozent, möchte, dass Beck SPD-Chef bleibt, 43 Prozent sind dafür, dass er den Vorsitz abgibt. 37 Prozent halten ihn für machtbewusst, 12 Prozent für stark und 11 Prozent für sympathisch. Dass er auf der Seite der „kleinen Leute“ steht, meinen 8 Prozent.
Datenbasis: 2.501 repräsentativ ausgesuchte Bundesbürger vom 25. bis 29. Februar 2008