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Archiv-Artikel

Lehrer im Ausstand

GEW bezeichnet Warnstreik an Schulen und Horten als Erfolg – und droht mit unbefristetem Ausstand ab April

Die Bildungsgewerkschaft GEW hat den Warnstreik angestellter Lehrer in Berliner Schulen am Donnerstag als „außerordentlichen Erfolg“ bezeichnet. Die Landesvorsitzende Rose-Marie Seggelke sagte, rund 3.500 Lehrer und Erzieher hätten am Vormittag die Arbeit niedergelegt und sich an einem Demonstrationszug durch die Innenstadt zur Verwaltung von Innensenator Ehrhart Körting (SPD) beteiligt. Ein nächster Schritt im Dauertarifkonflikt mit dem Senat könnte laut Seggelke vom 1. April an eine Urabstimmung über einen generellen Streik an den Schulen sein, wenn der Senat nicht einlenke.

Auf der Abschlusskundgebung sagte die GEW-Vorsitzende: „Seit einer gefühlten Ewigkeit dümpelt in Berlin ein rot-roter Senat herum, der sich überhaupt nicht bewegt.“ Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „Bildung ist mehr wert“, auf anderen Spruchbändern wurde Berlin, „egal ob unter Zöllner oder Böger“ als „bildungspolitisches Entwicklungsland“ bezeichnet.

Nach Angaben von Seggelke war der Regelunterricht an den Berliner Schulen durch die aus ihrer Sicht starke Beteiligung an den Warnstreiks „spürbar beeinträchtigt“. Vor allem seien die Aktionen in den Horten folgenreich gewesen. Zahlreiche Erzieherteams an Schulhorten seien der Arbeit komplett ferngeblieben.

Konkrete Zahlen über das Ausmaß des Warnstreiks und die Folgen für den Unterrichten konnten am Donnerstag weder von der Gewerkschaft noch von der Schulverwaltung vorgelegt werden. Ein Sprecher der Bildungsverwaltung verwies darauf, dass jetzt von den Schulleitern in detaillierten Listen die Namen der Pädagogen der Verwaltung mitgeteilt werden, die nicht zum Unterricht erschienen waren. Dies brauche Zeit. Generell habe der Unterricht aber erteilt werden können.

Die GEW fordert eine Angleichung an die Abschlüsse anderer Bundesländer, was eine Entgeltsteigerung um bis zu 10 Prozent bedeuten würde. DPA