Fall Lea-Sophie : Klare Verantwortung
Jetzt ist die Arbeit des Untersuchungsausschusses in der Schweriner Stadtverordnetenversammlung zu einem Ergebnis gekommen, das in der Stadt kaum jemanden überraschen dürfte: Es waren frappierende Versäumnisse des Jugendamts, die das Mädchen Lea-Sophie sein Leben kosteten.
KOMMENTAR VON ALEXANDER DIEHL
Natürlich sind da auch parteipolitische Interessen im Spiel, wenn die Ratsmehrheit nun das Aus für Schwerins Bürgermeister fordert. Das aber darf über die Verantwortlichkeit des CDU-Mannes nicht hinwegtäuschen: Wer selbst dazu beigetragen hat, dass zuständige Behörden ihren Pflichten nicht mehr ausreichend nachkommen können, sollte dafür auch gerade stehen.
Claussens Versuch, sich unter Berufung auf ein nun mal unfreundliches Schicksal herauszureden – er sprach kurz nach Bekanntwerden des Falles von „Pech“ – zeugt nicht nur von schlechtem Stil. Angesichts des monströsen Geschehens, das er damit klein reden wollte, disqualifiziert es ihn fürs Amt.