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Archiv-Artikel

Zoo-Chef bedroht

Nach Berichten über die Tötung von vier junger Katzen erhält Blaszkiewitz Drohungen. Polizei ermittelt

Nach einer anonymen Drohung an Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz ermittelt jetzt die Polizei. Dies erklärte Sprecher Bernhard Schodrowski am Samstag. Der Zoo habe die Polizei eingeschaltet. Der Konflikt um Tierhaltung und Tierzucht in den beiden Berliner Zoos hatte sich ausgeweitet, nachdem Blaszkiewitz öffentlich die Tötung von vier jungen Katzen im Jahr 1991 eingeräumt hatte.

Zoosprecher Detlef Untermann sagte, die Drohung ohne Absender gegen Blaszkiewitz sei per E-Mail bei dem Zoodirektor eingegangen. Bislang sei alles ruhig geblieben, sagte Untermann am Sonntag. Nach Medienberichten war Blaszkiewitz Polizeischutz angeboten worden. Dazu wollte sich der Polizeisprecher nicht äußern.

Auslöser einer Welle von Schlagzeilen waren zudem Behauptungen und Verdächtigungen gegen den Zoochef durch die Grünen-Abgeordnete Claudia Hämmerling. Die Politikerin sagte, nach ihren Recherchen seien hunderte von Tieren aus Zoo und Tierpark in den vergangenen Jahren spurlos verschwunden. Sie hatte den umstrittenen Zoochef wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angezeigt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit noch, ob ein begründeter Anfangsverdacht vorliegt.

Blaszkiewitz wies die Vorwürfe über seinen Sprecher am Wochenende erneut zurück. Es seien auch keine Zuchtbücher manipuliert worden, sagte der Zoo-Chef in einem Zeitungsinterview.

Der Sprecher des Tierschutzvereins Berlin-Brandenburg, Marcel Gäding, kündigte am Samstag an, dass der Verein am heutigen Montag über „eigene juristische Schritte“ gegen Blaszkiewitz beraten werde. DPA