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Delmenhorst lehnt den einzigen Konzeptentwurf im Bieterverfahren um das „Hotel am Stadtpark“ ab

Die Zukunft um das „Hotel am Stadtpark“, bleibt weiter offen. Der Konzeptentwurf der Arbeiterwohlfahrt (AWO), der für das Gebäude ein Altenheim vorsah, wurde am Mittwochabend in einer Sondersitzung des Stadtrates mit großer Mehrheit abgelehnt. Der Vorschlag entspräche nicht den Vorgaben. Die AWO hatte sich als einziger Interessent auf das von der Stadt ausgeschriebene Bieterverfahren beworben.

Einen weiteren Konzeptvorschlag reichte kürzlich eine niederländisch-israelische Investorengemeinschaft ein, der allerdings nicht berücksichtigt werden konnte, da die Bewerbungsfrist schon ausgelaufen war.

Das 45.000 Euro teure Bieterverfahren blieb somit ergebnislos. Die Stadt muss sich nun auf die erneute Suche nach einem Investor begeben und wird wahrscheinlich ein zweites Bieterverfahren ausschreiben.

Das seit Jahren leer stehende Hotel kostet die stark verschuldete Stadt seit dem Kauf des Gebäudes vor zwei Jahren monatlich bis zu zehntausend Euro.

„Hier hätte schon ein blühendes Kulturleben stattfinden können“, sagt Eva Sassen vom parteilosen Bürgerforum und Mitglied des Planungsausschusses. Sie wirft Oberbürgermeister Patrick de La Lanne (SPD) vor, das Verfahren unprofessionell durchgeführt zu haben. Es hätte sich außer der AWO niemand beworben, weil das offene Bieterverfahren für die Investoren sehr aufwendig und gleichzeitig schlecht kalkulierbar sei. Im September 2007 startete die europaweite Ausschreibung, die später internationalisiert wurde. Dieser Schritt hätte viele Interessenten abgeschreckt, sagt Sassen. Sie und andere plädieren nun für ein zweistufiges Bieterverfahren und wollen an einem entsprechenden Antrag arbeiten.

Die Stadt Delmenhorst hatte das Hotel zusammen mit einer Bürgerinitiative im Dezember 2006 gekauft. Damit sollte verhindert werden, dass der rechtsextreme Anwalt Jürgen Rieger das Gebäude erwirbt und es in ein Schulungszentrum für Neonazis verwandelt. WEY