: Jedem seine Privatpolice
betr.: „Politikern zuhören oder rauchen“, Leserinnenbrief zu„Riester-Rente für die Reichen“, taz vom 30. 4. 08
Wenn Frau Weber schon vor 40 Jahren in der Raucherecke von angehenden Versicherungsverkäufern hörte, dass eine gesetzliche Rentenversicherung, die mit minimalen Verwaltungs- und ohne Abschlusskosten auskommt, die inflations- und kapitalmarktsicher ist, Hinterbliebenen- und EU-Schutz umfasst sowie – bei steigender Arbeitsproduktivität, im Gegensatz zur Inflation gern unterschlagen in den Modellrechnungen von Miegel & Co – auch durchaus renditestark sein könnte, wenn nicht etwa die deutsche Einheit oder Renten von Kriegsteilnehmern über sie finanziert worden wären (statt solidarisch über das Steuersystem), dann zeugt das nicht gerade von „wissenschaftlicher Weitsicht“, die sie erwartet.
Nur zur Erinnerung: Auch die Kapitalmärkte sind Umlageverfahren (konsumiere jetzt – konsumiere später), nur mit sehr viel mehr mitverdienenden Protagonisten, was sich in der Tat sehr deutlich „in den Köpfen der politischen Elite“ und nicht zuletzt in deren einschlägigen Nebentätigkeiten widerspiegelt, siehe W. Riester und R. Herzog. Jedem seine Privatpolice und Frau Weber ihre Abschlüsse, nur effizient ist dies gerade nicht, trotz aller argumentfreien Polemik der einschlägigen Lobby. THORSTEN SCHNEIDER, Hannover