„Luftschloss“ für 1,667 Millionen

Das „Schaufenster Bootsbau“ bekommt Investitionsmittel für einen neuen Turm und ein Infozentrum

Ein „Luftschloss“ sei das Schaufenster Bootsbau, ein „Wunschtraum“ mit Systemfehler, hat der CDU-Politiker in Bremen-Nord, Rainer Buchholz, kürzlich gesagt. Ganz überzeugt war die Finanzsenatorin bis zum Schluss auch nicht. Der Präsident des Rechnungshofes zweifelte ganz förmlich an der Rentabilität der Idee, die alte, Konkurs gegangene gläserne Werft als „Schaufenster Bootsbau“ fortzuführen. Aber Wirtschafts- und Sozialsenatorin (SPD) hatten sich in seltener Einigkeit zusammengetan, und der Zeitdruck tat ein Übriges: Gestern segneten die Haushalts- und Finanzausschüsse 1,667 Millionen Euro für das Projekt ab.

Das Geld kommt von der EU, und geschenktem Geld guckt man bekanntlich nicht so tief ins Maul. Und es bestand Zeitdruck, das Geld auszugeben – sonst fällt es zurück an die EU. Ein Aussichtsturm soll entstehen und ein Infozentrum mit Shop, Veranstaltungsraum, Büros und Werkstatt. 10.000 Besucher im Jahr sollen 3 Euro Eintritt zahlen, dann rechnet sich der laufende Betrieb – die Investition bleibt dabei „geschenkt“. Die Bootsbau soll gleichzeitig Tourismus-Projekt und Ausbildungsträger auf dem „zweiten“ Arbeitsmarkt sein – diese Kombination ist für den CDU-Politiker Buchholz der „Systemfehler“. kawe